Santiago de Compostela 

Santiago de Compostela 

7:00 Uhr, O Milladoiro , Spanien, nach wie vor  Regen, die Frisur sitzt… NICHT ?

Wir machen uns auf in die letzte Etappe…

Hunderte dieser Pfeile und Zeichen halfen uns in den letzten 11 Tagen fast 250km in die richtige Richtung zu laufen…

Wir freuen uns auf Santiago und werden die letzten 7km genießen…

 

WIR HABEN ES GESCHAFFT ❤️❤️

Etappe 12 – Check ✅

Schon auf den ersten Kilometern heute Morgen konnten wir die Kathedrale eingehüllt von Nebel und Wolken sehen…

Es regnete ununterbrochen… aber wir liefen einfach weiter und weiter… mit nur einem Ziel… endlich ankommen! (ich habe innerlich geflucht, das könnt ihr euch nicht vorstellen, das Wasser lief mir durchs Gesicht und unter diesem besch… Stück Plastik, was uns vor Wasser schützen soll, entwickelte sich von innen eine ekelhafte Dampfsauna… von innen und von außen nass… großartig… ich wollte einfach nur dass es aufhört)

Doch je näher wir der Kathedrale kamen, desto besser wurde das Wetter. Die Wolken rissen langsam auf und wir konnten tatsächlich im Trockenen „einlaufen“

Wir können das alles noch gar nicht richtig realisieren. Soll der Weg jetzt und hier wirklich „zu Ende“ sein…? Das ist verrückt! Wir sind einerseits ein bisschen traurig, sitzen hier, halten unsere Pilgerurkunden in der Hand und sind andererseits trotzdem auch glücklich UNSEREN WEG gegangen zu sein… ein kleines Durcheinander im Kopf…


➡️ Unser Motto: „Nach dem Camino ist vor dem Camino!“

Wir waren auch zur 12Uhr-Pilgermesse und haben den heiligen Jakobus als krönenden Abschluss des Weges berührt… dass soll Glück bringen und alle Pilger segnen.

Ich bin ein bisschen traurig, dass zur heutigen Messe der Botafumeiro (rießiges Weihrauchfass, welches an einem Flaschenzug 20m von der Decke hängt und von 8 Personen so in Schwung gebracht wird, dass es sich durch das komplette Seitenschiff der Kathedrale bewegt) nicht geschwungen wurde… das wird wohl nur gemacht, wenn genug Spenden zusammen kommen. Ich wollte das unbedingt sehen. Aber vielleicht gehen wir heute Abend noch einmal und haben mehr Glück.

Dafür haben wir mit den anderen Mädels schon auf uns alle angestoßen und unser gemeinsames Ziel begossen.

Jetzt genießen wir die Stadt, ziehen heute Abend von Tapas Bar zu Tapas Bar und lassen es uns gut gehen ❤️❤️

Einmal Ravioli aus der Dose…

Einmal Ravioli aus der Dose…

Heute war es endlich so weit… Kulinarisch wirklich GANZ GROSSES KINO!

Ziemlich zum Anfang unserer Reise habe ich irgendwann mal gesagt: „Ich möchte bitte einmal kalte Ravioli aus der Dose essen“ (das habe ich nämlich noch nie gemacht)

Dieser Wunsch wurde erfüllt! Ich muss dazu sagen… Wir sind heute in einem Hotel, welches 4 Sterne hat und das Restaurant obendrauf noch einen von Michelin! … Das macht die ganze Sache noch viel besser. Wir sind echt so dämlich. Wir konnten im Supermarkt einfach nicht widerstehen… So sind WIR eben ❤️… und wir haben uns darauf gefreut wie kleine Kinder.

Et Voilà … unser internationales Menü:


Wir fanden es fantastisch, großartig, nahezu überragend

Ach… wir sagen euch… Das sind doch wieder Geschichten, die das Leben schreiben…

Etappe 11 – Check ✅ 

Etappe 11 – Check ✅ 

Tanz im Regen…

Buenos días!

Wir haben heute morgen bis 9Uhr versucht den Regen auszusitzen … bei Kaffee ☕️ und Toast … hat alles nix genützt. Naja, dann starten wir eben so:

Das sind übrigens Pia und Katja aus Hannover… unsere neuen „Pilgerschwestern“ 🙂 BON CAMINO!

Heute ist irgendwie das Wetter kaputt, es kommt nur Wasser raus…!

Aber wir machen natürlich trotzdem das Beste daraus…und wir hatten heute treue Wegbegleiter – die zwei Mädels aus Hannover sind wirklich herzerfrischend. Wir haben viel gelacht und die Zeit verging wie im Flug. Und so eine Starkregenphase hatte dann auch immer etwas gutes… Man muss sich ja schließlich irgendwo zusammen unterstellen und diese Zeit sinnvoll nutzen … und Kekse essen… da freute sich EINE von uns ganz besonders ? (also es konnte quasi gar nicht genug regnen ?)

​​Und ich sag‘ mal so: „Regen ist erst, wenn die Heringe auf Augenhöhe vorbei schwimmen!“

So langsam geht es dem Ende entgegen… Die Kilometerangaben schrumpfen immer schneller. Das ist total aufregend, man schaut auf jeden dieser Steine und hat das Ziel vor Augen…wir haben mittlerweile richtig Hummeln im Po… Santiago WIR kommen !

Jetzt sind es keine 10km mehr. Wir hätten die Strecke heute wahrscheinlich locker geschafft aber unser Plan ist es morgen Vormittag „einzulaufen“, um die Pilgermesse in der Kathedrale von Santiago de Compostela um 12Uhr direkt nach Ankunft mitmachen zu können. Das fanden wir irgendwie schöner anstatt heute Abend anzukommen und morgen frisch geduscht und gut riechend zur Messe zu gehen… da dass ja quasi der krönende Abschluss des Weges ist.

So sind wir heute noch einmal in einem schönen Hotel in O Milladoiro, entspannen noch etwas, schauen auf den Pool vor unserem Fenster (zu blöd, dass es regnet) und werden die Zeit noch einmal Revue passieren lassen… so viele Eindrücke… und wir sind wirklich richtig gespannt wie das morgen wird. Wir haben so viele Geschichten gehört… und wir wollen endlich wissen was das Ziel, oder besser gesagt der Weg „mit uns macht“ oder „gemacht hat“…

Morgen werden wir uns wieder mit den Mädels irgendwo in Santiago treffen und auf den hoffentlich geschafften Camino anstoßen…

Wir freuen uns !

Fazit: „Es sind die Begegnungen, die den Camino BESONDERS besonders machen“

Etappe 10 – Check ✅ 

Etappe 10 – Check ✅ 

Heute sind wir unserem Ziel weitere 20km näher gekommen… jetzt sind es nur noch knapp 24km bis Santiago ??? Leider hatte es die Wetterfee nicht ganz so gut mit uns gemeint… Anfangs reichte meist ein kleiner Unterschlupf wie dieser:

Aber auf den letzten Kilometern hat es uns doch noch voll erwischt. Trotzdem lief die heutige Etappe ganz gut, wir werden echt fit und laufen die ersten 10-12km wieder ohne Pause durch. Was sollen wir eigentlich in 2 Tagen machen wenn es nichts mehr zu laufen gibt…

Mittlerweile treffen wir auch immer wieder auf die gleichen Leute – man kennt sich, geht ein Stück zusammen oder grüßt sich eben nur wenn man keinen Bock auf Konversation hat. Dann trifft man sich am Nachmittag in der Herberge oder am Abend zum Essen, das ist irgendwie angenehm und auch ein Stück weit vertraut… Wir treffen Menschen unterschiedlichster Herkunft und mit verschiedenen Beweggründen diesen Weg zu gehen… Gestern ist zum Beispiel eine Frau zu uns gestoßen, deren 18-Jähriger Sohn gestorben ist … solche Geschichten sind schon sehr ergreifend – nur einen Moment vorher haben noch alle am Tisch gelacht und im nächsten Moment herrscht bedrückende Stille – aber irgendwie doch positiv… und die Frau wird vom Rest der Truppe wieder „eingefangen“… man merkt, dass es ihr gut geht und sie weiß, dass sie den richtigen Schritt macht, um Abschied zu nehmen. Krass… Wie ich schon sagte… eine verrückte Welt hier auf dem Caminho.

Heute ist unsere letzte Nacht in einer der Herbergen. Hier ist es ganz witzig, jeder hat so eine Art kleine Kabine, die man zuziehen kann, ein bisschen wie im thailändischen Nachtzug.

Wir sind jetzt übrigens in Padrõn, einer der bedeutendsten Städte auf dem Weg nach Santiago. Hier soll der Apostel Jakobus die erste Predigt auf spanischem Boden gehalten haben. Leider regnet es gerade in Strömen… sonst könnten wir das besondere Flair der Stadt eventuell noch einfangen. Naja… So werden wir uns dann einfach in unsere „Kajüte“ verziehen um morgen wieder fit zu sein.

Etappe 9 – Check ✅ 

Etappe 9 – Check ✅ 

Heute morgen war der Caminho ein richtig fieses A…loch. Da half auch dieser Anblick so rein gar nichts:

Von oben bis unten, von links nach rechts und einmal rundum hat wirklich alles weh getan. Wir hatten kein Frühstück und es ging erstmal 8km schön bergauf… so wenig wie während dieser 2 Stunden haben wir wahrscheinlich noch nie gesprochen… Aber nach dem „Regen“ kommt ja bekanntlich irgendwann Sonnenschein ☀️ … und so war es auch. Eine kleine Bar ganz oben auf dem Berg rettete unser Pilgerleben! „Ein Bocadillo am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen“ 🙂

Gestärkt sattelten wir unsere Rucksäcke und weiter ging es…komischerweise ohne große Probleme. Sollte jetzt doch ein gewisser Traingingseffekt einsetzen??? Bei UNS??? ??

Auf jeden Fall sind wir lockeren Fußes bis zur Herberge durchgelaufen… Mir hat zwar zwischenzeitlich auch ein Vogel auf den Kopf gekäckert … aber so ein lächerlicher Schiss kann UNS doch nicht aufhalten. Unser Motto:

Heute haben wir ein 4-Bett-Zimmer in Caldas de Reis. Das ist eine kleine Stadt mit Thermalquellen, quasi das spanische Bad Elster. Wir sitzen gerade in unseren letzten sauberen Klamotten vor dem Trockner und warten auf unsere Wäsche… endlich wieder gut riechen. Ihr wisst gar nicht, was das für ein Luxus sein kann.

Unser Plan ist übrigens am Freitag Mittag zur Pilgermesse in der Kathedrale in Santiago zu sein… Ich bin gespannt…

Etappe 8 – Check ✅ ✅ ✅

Etappe 8 – Check ✅ ✅ ✅

Was für ein Tag!!!

Heute morgen klingelte der Wecker schon um 6 Uhr … denn wir hatten GROSSES vor! Das es noch stockdunkel war, hatten wir so in unserer Planung nicht bedacht … also klingelte der Wecker um 6:30 Uhr zum zweiten Mal … denn wir hatten noch immer GROSSES vor! … auch noch dunkel … naja, wir stehen trotzdem auf, machen uns fertig und starten unsere GROSSE Tour mit der aufgehenden Sonne ☀️

Wir sind heute übrigens „Luxuspilger“ …oder einfach nur sehr schlau… oder faul 🙂 – Nein, nein, wir haben kein schlechtes Gewissen☝ Denn für die heutige Etappe nutzen wir die hier entdeckte grandiose Marktlücke des Pilger-Gepäck-Transportes. Was für ein intelligenter Mensch muss der Erfinder dessen sein! ICH LIEBE IHN!

Es lief einfach perfekt! Bei diesigen 26 Grad und OHNE Gepäck knackten wir heute unsere Bestmarke:


Völlig crazy. Wirklich verrückt, was Gewicht so ausmachen kann… All‘ den Ballast einfach transportieren lassen, soll aber eine Ausnahme bleiben… aber toll war es trotzdem.

Wir belohnten uns zudem mit weiteren kulinarischen Highlights, welche im übrigen des öfteren mitten in der Pampa an der Strecke stehen und mit „pilgerfreundlichen Preisen“ locken! So eine Schnäppchenjagd zieht uns natürlich an

Sonst war heute eben irgendwie ein verrückter Tag. Wir sind einfach gelaufen, ohne große Pausen, haben die Pilger mit großen Rucksäcken überholt (da hatten wir für eine kurze Sekunde ein schlechtes Gewissen) und haben uns mit jedem Kilometer mehr gefreut, dass unser gestecktes Ziel immer und immer näher rückt.

Landschaftlich war die Etappe heute wieder sehr schön, einige kleinere Berge, Wälder, Flüsse, kleine niedliche spanische Dörfer… und wir haben nach 6 Tagen mal wieder MEER gesehen…

Leider noch zu weit weg um es spüren zu können… Aber unser Weg zeigte uns viele andere schöne Orte und Dinge zum Schmunzeln…

Jetzt liegen wir mega kaputt aber happy im Bettchen in einem wirklich tollen Zimmer in der Altstadt von Pontevedra. Wir werden jetzt noch unsere morgige Etappe planen und dann wohl sehr, sehr schnell einschlafen.

Erkenntnis des Tages: 1. Der Körper schmerzt auch ohne schweren Rucksack + 2. Voltaren Schmerzgel eignet sich super als Bodylotion 🙂