Bali – Peace, Love und Nasi Goreng

Bali – Peace, Love und Nasi Goreng

Dieser gelungene T-Shirt Print beschreibt ein fantastisches Lebensgefühl… er ist die perfekte Zusammenfassung des typisch entspannten, friedlichen, liebe- und genussvollen Bali-Feelings. Denn das, was der Großteil der Einheimischen ausgiebig zelebriert, beschreibt auch unsere Zeit hier ziemlich treffend.

Bereits mit der Ankunft auf einer der beliebtesten und wohl auch touristischsten Inseln Indonesiens sind wir zugegebenermaßen (völlig unerwartet) total positiv überrascht! Wir stellen schon auf den ersten Metern fest, dass Bali noch immer einen besonderen, nur schwer beschreibbaren, wunderschönen Charme ausstrahlt… was wahrscheinlich nicht zuletzt daran liegt, dass es hier eine besondere, ganz klare, knallharte, akribische „Goldene Regel“ hinsichtlich der Bebauung gibt – KEIN Haus darf größer als eine Palme oder der höchste Tempel im Ort sein! Schon allein an dieser Regel würden wir als Deutsche aufgrund der fehlenden Genauigkeit scheitern und uns kaputt klagen… was hier scheinbar super funktioniert, wäre bei uns leider undenkbar. Wir lieben diese Unkompliziertheit der Südostasiaten!

Im Gegensatz zum Rest Indonesiens, welcher zu fast 90 Prozent muslimisch geprägt ist und damit die größte islamische Nation weltweit ist, überwiegt auf Bali, mit rund 93 Prozent der Bevölkerungsteil, welcher sich zum hinduistischen Glauben bekennt. Zwischen gemütlichen Restaurants, kleinen Reisefeldern, welche grüner nicht sein können, und stilvoll eingerichteten Geschäften verstecken sich zahlreiche hübsch geschmückte Tempel und Schreine in allen Größen und Formen. Aus den Grundsätzen des Hinduismus, gepaart mit dem balinesischen Glauben an das Über- beziehungsweise Unterirdische sowie einigen neuen Einflüssen, entwickelte sich im Laufe der Jahre ein ganz besonders harmonischer Bali-Hinduismus. Während die Berge heilig sind und von Göttern sowie Geistern der Ahnen bewohnt werden, ist das Meer hingegen der Lebensraum böser Geister und Domänen. Diese Kräfte gilt es mittels Opfergaben, welche zumeist aus einem Bananenblatt mit Blumen und Reiskörnern, aber auch Zigaretten, Früchten und anderen Speisen bestehen, zu besänftigen. In den Straßen und Häusern Balis sind diese kleinen Körbchen und der Duft von Räucherstäbchen allgegenwärtig!

Bali bedeutete für uns in erster Linie Freunde treffen und eine tolle Zeit genießen. Wir ahnten nicht im Entferntesten, dass uns diese Insel in den kommenden zwei Wochen so beeindrucken wird! Bis wir die geliebte Heimat in Empfang nehmen konnten, blieben uns allerdings noch vier Tage zur Erfüllung eines dieser Das-müssen-wir-auf-Weltreise-unbedingt-machen-Dinge… Wir2 werden Surfen lernen!!!

Kennt ihr dieses Gefühl, wenn man immer wieder, und in verschiedensten Lebenssituationen merkt, dass man tatsächlich „alt“ wird??? Ja… auch mit Mitte Dreißig ist diese Entwicklung schon spürbar! Eigentlich wollten wir das wunderschöne Erlebnis Bali nicht mit diesem leidigen Thema beginnen, sondern die Tatsache eher verdrängen, aber die ersten Tage haben uns genau das bitterböse spüren lassen. Im jugendlichen Leichtsinn haben wir uns für vier Nächte, inklusive drei Tage Surfkurs, in die SurfWG Bali eingemietet. Da das Surfen lernen, wie schon erwähnt, auf unserer Weltreise-To-Do-Liste ganz oben stand, bot sich jetzt und hier die beste Möglichkeit dafür. Die Insel ist ein echtes Surfer-Paradies! In der Annahme, noch immer eine gewisse Grundfitness zu besitzen, war selbst die Realistin unter uns hoch motiviert und voller Vorfreude.

Nach einer unglaublich komfortablen Nacht im Flughafen Singapur,

Fehler Nummer 1 – Glaube niemals, dass du mit Mitte 30 noch immer wie eine Achtzehnjährige auf zwei zusammengeschobenen Sesseln schlafen kannst!

landeten wir völlig zerstört und mit jeweils einer tiefen Falte mehr im Gesicht, früh am Morgen auf Bali. In der SurfWG angekommen, bekamen wir unser Zimmer gezeigt… bereits bei der Buchung verzichteten wir in weiser Voraussicht auf den günstigen Mehrbett-Schlafsaal! So bekamen wir die obere Etage eines kleinen, typisch balinesischen Lumbungs – eine kleine strohgedeckte Holzhütte. Auf etwa vier, von aus Palmenblättern geflochtenen Wänden umgebenen, Quadratmetern sollten wir uns die nächsten Tage wohlfühlen… Ja, natürlich hört sich das romantisch an! Aber nicht wenn sich

Fehler Nummer 2 anschließt! – Glaube niemals, dass du nach einer Woche 5-Sterne-Villa mit Infinitypool deine Ansprüche derart zurück schrauben kannst! Auch wenn du es willst, und dir noch so sehr vornimmst, wieder ein paar Tage auf schmalem Fuß zu Leben… du wirst es nicht schaffen!

Um so mehr freuten wir uns, dass es, versteckt hinter hohen Bananenstauten noch ein erschwingliches Häuschen mit eigenem Pool, Dachterrasse und viel mehr Platz sowie Ruhe gab! Genau das richtige für uns 🙂

Die SurfWG Bali (wer hätte es gedacht) ist im Grunde wie eine große Gemeinschaft. Alles konzentriert sich um den zentralen, großen Pool und die Bar. Ein wahres Paradies für kontaktfreudige Mittzwanziger… zweimal pro Tag zum Surfen rausfahren und dazwischen chillen, quatschen, essen, trinken und feiern.

Fehler Nummer 3 – Glaube niemals, dass du dich unter das Jungvolk mischst oder die Nacht zum Tag machst, wenn du Menschen von Natur aus nicht leiden kannst!

So gesehen hatten wir das perfekte Vier-Tages-Programm für uns gebucht 🙂 Während das ganze Camp am ersten Nachmittag zum Surfen in verschiedenste Richtungen ausflog, bevorzugten wir einen ausgedehnten Mittagsschlaf um

Fehler Nummer 4 – Glaube niemals, dass du nach einer schlaflosen Nacht noch zur Höchstform bereit bist! …unbedingt zu vermeiden.

Wir erholten uns von den Strapazen der letzten Stunden und verließen unseren sicheren Hafen nur ganz kurz zur Nahrungsaufnahme… aber selbst während dieser 30 Minuten mussten wir die typische Vorstellungsrunde schon mindestens fünfmal durchlaufen… Dieser komische „Smalltalk“ ist für uns echt so sinnvoll, nervig und anstrengend wie drei Tage Kreisverkehr!

Am nächsten Morgen wurde es ernst! Nach einer kurzen theoretischen Einführung, fuhren wir direkt zum Strand und versuchten das Anfänger-Surfboard, welches leichter ist und mehr Grip hat, mittels der Tipps unserer Surflehrer irgendwie unter Kontrolle zu bekommen. Zusammen mit zwei Schwedinnen lernten wir recht schnell, was es bedeutet „in der Waschmaschine“ zu sein (jeder zweite Versuch endete mit gefühlten acht Drehungen und fünf Rollen in alle Richtungen im Strudel der Wellen ohne danach zu wissen wo oben oder unten ist) und groß Mengen Meerwasser zu schlucken 🙂

Nach und nach hatten wir den Dreh raus und konnten zumindest erste kleine Wellen surfen! Auch wenn wir nicht wirklich cool dabei aussehen, sind wir mega stolz auf uns 🙂 Könnt ihr euch noch erinnern, wie toll es sich anfühlt, etwas komplett Neues zu lernen?

„Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“

(Henry Ford)

Während der nächsten zwei Tage versuchten wir die Grundkenntnisse zu festigen, erste Kurven zu fahren und Turtle-Rollen (tief Luft holen, Surfboard gut festhalten, sich unter das Brett drehen und durch die Welle tauchen) zu machen. Das bedeutete noch mehr Wasser schlucken, furchtbar schmerzhafter Muskelkater, verstauchte Finger, ein paar blaue Flecke und Wunde Hände.

Wollte uns unser Körper vielleicht irgendetwas mitteilen? 🙂 Wir wurden das Gefühl nicht los, dass unsere zwanzigjährigen Mitstreiterinnen etwas weniger Wehwehchen hatten als wir… Sollte sich hier etwa

Fehler Nummer 5, zu glauben so fit, beweglich und belastbar wie eh und je zu sein, einschleichen…?

Egal, wir ignorierten den Schmerz einfach weg 🙂 …und es lohnte sich richtig! Wir hatten mega viel Spaß, haben uns einen weiteren Traum erfüllt und bereuen keinen einzigen Tag in der SurfWG!

Nach unserem dreitägigen Crashkurs stieg die Aufregung einmal mehr ins Unermessliche. Denn die nächsten eineinhalb Wochen werden wir zusammen mit einem Stück wundervoller Heimat auf der Insel verbringen! Aus Wir2 wird ganz bald Wir7 🙂 Voller Vorfreude warten wir am Flughafen Bali… die Situation, wie schon bei den letzten Besuchen, völlig surreal… bis wir uns in die Arme fallen und es sich anfühlt, als ob es die Zeit dazwischen nie gegeben hätte! Ein wahnsinnig schönes Gefühl von Heimat und vor allem von der Gewissheit, auch dahin zu gehören 🙂

Dank unseres großartigen Organisators durften wir in eine unglaublich schöne Villa einziehen! Ein wahres Paradies zum Wohlfühlen, Entspannen und zusammen die Zeit genießen! Besser können die Voraussetzungen für traumhafte Erlebnisse und Erinnerungen kaum sein!

Auf eine Zeit wie diese kann man, wie wir finden, gar nicht oft genug anstoßen! Und genauso sehen die Tage in unseren gemütlichen vier Wänden auch aus… Dank unseres liebenswerten „Zimmermädchens“ Putu bekommen wir alle Wünsche erfüllt! Ob Nasi Goreng und frische Smoothies zum Frühstück, den nächsten Ausflugstipp oder ein Heim zum Wohlfühlen – Putu (den Namen bekommt im übrigen so ziemlich jede Erstgeborene Tochter in dieser Kaste… ja, andere Länder, andere Religionen, andere Sitten und Bräuche) wird zu unserer guten Hausfee.

Was macht man eigentlich auf Bali mit einer kleinen Truppe, deren Alter von 3 bis 40 Jahre reicht? Ist es überhaupt möglich, alle Bedürfnisse abzudecken? …Weltreisende, Kleinfamilie und Abenteuerlustige… kann diese Mischung überhaupt funktionieren? Wir alle wussten, irgendwo muss es einen gemeinsamen Nenner geben… und den haben wir definitiv gefunden! 🙂 Und es freut uns umso mehr, dass wir ALLE, genau das geschafft haben! Immerhin galt es, folgende Charaktere unter einen Hut zu bekommen:

Frieda – der süßeste Mittelpunkt und zugleich jüngstes Reisegruppen-Mitglied hat den Pool als ihren Lieblingsort auserkoren! In diesem ist sie so entspannt, dass sie alles um sich herum vergisst! Wir denken, sie wird sich über diese Geschichten an ihrem 18. Geburtstag sehr freuen 🙂 …bis dahin gilt: „Was auf Bali passiert, bleibt auf Bali!“ 🙂 Obwohl das kleine Böckchen ab und an die Hörner ausfuhr und der Mama den letzten Nerv raubte, hat sie sich, wie eine Große, unglaublich wacker geschlagen, jede Tour (wenn auch auf Papas Schultern) mitgemacht und uns mit ihrer kleinen Plappergusche so manches Lächeln ins Gesicht gezaubert! Vielen Dank dafür!

Jana – Friedas Mama und ziemlich beste Freundin einer Weltenbummlerin hat sich gegenüber ihren natürlichen Bedenken und Ängsten als Mutter mit Kleinkind, 12.000 Kilometer entfernt von zu Hause, bravourös geschlagen. Auch wenn der Heimflug in Gedanken zwei- bis dreimal vorverlegt wurde, das Spielerglück zumeist nicht auf ihrer Seite war und sie hinsichtlich der Shoppingtouren des Rests der Familie klare Grenzen aufzeigen musste, verlor sie ihren unnachahmlichen Humor nur in Ausnahmefällen 🙂 Vielen Dank für den tollen Einblick in eure wunderschöne kleine Familienwelt!

Holger – Friedas Papa und bekennender Bintang-Liebhaber (balinesisches Bier) öffnete sein Herz für einen ersten kleinen Teil Asiens. Komplett verloren im entspannten Urlaubsmodus gab er sich den „textilen Verführungen“ namhafter Sportgeschäfte hin, verlor als Friedas Transportmittel unwesentlich mehr Schweißperlen als der Rest der Truppe und bestand als „Längster“ unter uns stets auf den engsten Platz im Kofferraum unseres Ausflugsmobils 🙂 Vielen Dank für deine Ruhe und Gelassenheit!

Jens – Ziemlich bester Freund einer der Weltenbummlerinnen, Selfie- und Sprungbild-Spezialist, dokumentierte unserer gemeinsame Zeit nachhaltig. Auch er entdeckte sein Herz für Bali, unternahm erste Surfversuche und kompensierte (auf ziemlich sympathische Art und Weise, welche uns oft schmunzeln ließ) die Bewegungsarmut an Relax-Tagen in der Villa durch Morgensport, Schwimmen, Tierimitationen im Pool, Joga, Bier-Reserven auffüllen und Spaziergänge rund um die Küchenzeile. Wir lieben deine „futter-neidischen“ Blicke am Frühstückstisch sowie den Kampf um das letzte Spiegelei und bedanken uns für die tolle Zeit! Vielen Dank für alles!

Christoph – Unser Organisator, Entertainer, Reiseleiter, Bintang-Anbeter und -Vernichter, Kleinkind-Versteher und liebenswerter Geschichtenerzähler. Ob als Friedas Kreuzfahrtschiff, als Holgers treuester Bierkumpel, als Küchenfee oder hauseigener DJ, welcher keine Wünsche offen ließ… er machte stets eine exzellente Figur 🙂 Mit Stolz können wir behaupten, auch unseren größten Amerikafan durch diese Reise ein kleines Stück Asien ans Herz gelegt zu haben. Wir danken dir für so manchen emotionalen Moment und freuen uns, wenn wir dir mit der gemeinsamen Zeit ein Stück weit Entspannung und Entschleunigung schenken konnten. Ein megagroßer Dank für Alles!

Durch diese fünf verschiedenen Charaktere wurde die gemeinsame Zeit auf Bali zu etwas ganz Besonderem! Wir2 hatten uns auf der Insel nicht wirklich viel vorgenommen, es gab zwar zwei, drei Dinge, welche wir gern anschauen wollten… aber nach so vielen Monaten auf Reisen, ist es überhaupt nicht schlimm, einmal nichts zu planen und das zu machen, was die anderen gern möchten. Wie sagt man so schön… Planlos geht der Plan los 🙂 Am zweiten Tag lernten wir, tatsächlich aus einer gesteigerten Bier- und Cocktaillaune heraus, unseren „Mann der nächsten Tage“ kennen. Zu diesem Zeitpunkt ahnten wir noch nicht im Entferntesten, dass wir die Hälfte der Zeit auf Bali mit diesem Typen namens Panda verbringen werden! Eigentlich wollten wir nur ein Bier trinken und etwas Essbares zum Abendbrot für die Villa bestellen, als uns der Chef des Restaurants (übrigens gemäß dem Name des Eigentümers: Panda Café) fragte, ob wir etwas von der Insel sehen möchten… denn wenn Panda nicht kocht, fährt er Touristen über die ganze Insel 🙂 Geht niemals gut… denkt ihr??? Oh doch, das war mit Abstand die beste Bekanntschaft, die wir machen konnten!

Er erfüllte uns einfach jeden Wunsch und wusste bereits nach dem ersten Tag ziemlich genau, was uns gefällt. Auf die Dinge, die „man gesehen haben muss“ folgten Ausflüge an Orte, welche noch vom großen Touristenansturm verschont blieben. Wir aßen in den schönsten Restaurants, besuchten die hübschesten Tempel, schwammen im „Jungbrunnen“ (wie man schließlich auf jedem der Fotos erkennen kann!), entdeckten versteckte Wasserfälle, relaxten an verhältnismäßig leeren Stränden und genossen die atemberaubende Aussicht inmitten aktiver Vulkane.

Was schon beim Anflug auf Bali ins Auge sticht, ist die sogenannte GWK-Statue. Die Garuda-Wisnu-Kencana-Statue ist inklusive Sockel insgesamt 121 Meter hoch, befindet sich im Süden der Insel und stellt die Gottheit Vishnu auf dem Vogel Garuda dar. Hinduistische Balinesen glauben, das Vishnu der Bewahrer und Beschützer des Universums ist. Äußerst umstritten bezüglich des Baus, der Bedeutung und des Sinns wurde das Denkmal im Sommer 2018 nach 25 Jahren Bauzeit fertiggestellt – Kosten: 26 Millionen Euro! Fazit: Kann man besuchen, muss man aber nicht 🙂

Um einiges schöner ist der Uluwatu-Tempel. Beim Blick von der Steilküste tauchen wir in Friedas kleinen Kosmos ein und sehen weit draußen, hoch oben auf den weißen Wolken duzende Elefanten, Eisbären und Pinguine mit rot-weiß gestreiften Halstüchern… was für eine zauberhafte Welt 🙂

Ein kleines Gefühl von Abenteuer entstand auf der „Suche nach dem versteckten Wasserfall“.

Da alle drei Dinge 🙂 von jedem Reisegruppen-Mitglied beherzigt und eingehalten werden konnten (Punkt drei rührt daher, dass Frauen während dieser Zeit als „unrein“ gelten… ja, man kann darüber schmunzeln, sollte dennoch so respektvoll sein und sich daran halten oder einfach gegenüber Einheimischen nicht darüber sprechen… keine Angst, es wird nicht kontrolliert und es gibt auch, entgegen kursierender Gerüchte, keinen „Wächter mit speziellem Riecher“), kamen wir nach einer kleinen Dschungeltour, gefühlten 300 Stufen, sowie einer knietiefen Flussdurchquerung gemeinsam am Wasserfall an.

Einen kleinen Einblick in die balinesische Kultur und das ursprüngliche Leben bekamen wir im Penglipuran Village. Der Tradition nach leben die Familien hier in einer Art kleinen Gemeinde, umgeben von Mauern, Tempeln und Schreinen. Die Anzahl der jeweils zugehörigen Männer und Frauen ist am Eingangstor auf einer Tafel vermerkt. Der Mittelpunkt und mit Abstand das prunkvollste Gebäude der kleinen, abgegrenzten Grundstücke ist das „Honeymoon-House“…hier schläft das frisch vermählte Brautpaar vom Zeitpunkt der Hochzeitsnacht bis zur Gewissheit, dass Nachwuchs gezeugt wurde. Von einer dauerhaften, typisch deutschen Fernbeziehung mit der Einstellung „Ach… Kinder…puuh…vielleicht in ein paar Jahren oder gar nicht“ sind die Menschen hier definitiv weit entfernt! In Kulturkreisen wie diesem hat das „Konstrukt Familie“ einfach einen komplett anderen Stellenwert und steht, zusammen mit dem Glauben, über allem…

Hier wird noch traditionell gekocht…

Bali und die Reisfelder… Bereits während unserer ersten „Begegnung“ in China verliebten wir uns in diese Landschaften! Für uns gibt es kein leuchtenderes Grün und keine schönere Art Lebensmittel anzubauen. Wahrscheinlich werden wir uns nie satt sehen können…

Auch in den nächsten Tagen gibt unser Panda einfach alles, um uns sämtliche Facetten seiner geliebten Heimat zu zeigen. Sein Vorschlag, heiße Quellen im Norden der Insel, inmitten der Vulkane zu besuchen, traf genau unseren Geschmack. Um ehrlich zu sein, rechneten wir mit dem ultimativen Rambo-Abenteuer… dreckige Schlammquellen irgendwo tief im Dschungel… an welchen durstige Blutekel und hungrige, zähnefletschende Riesen-Monster-Moskitos auf uns warten… ja, genau so war unsere Vorstellung! Dass wir allerdings im Norden der Insel, zwischen den Vulkanen an einem wunderschönen See ankommen werden und ein wahres Wohlfühl-Paradies vorfinden, ahnte keiner von uns! Es war der absolute Wahnsinn und hat uns alle komplett überrascht! Umso schöner war dieses Erlebnis!

Letztendlich können wir mit Stolz behaupten, dass Bali uns, trotz der unendlich vielen vorangegangen Erlebnisse und Eindrücke, komplett überrascht und richtig gut gefallen hat! Nach über fünf Monaten, in welchen wir einige der schönsten und beeindruckendsten Orte weltweit sehen durften, ist das keinesfalls selbstverständlich für uns und wir sind nach wie vor total dankbar dafür. Wir wissen nie, wie wir auf neue Orte reagieren… auch wir werden müde, müssen uns den wundervollen Zauber des Reisens ab und an neu erkämpfen und dürfen die Realität nicht aus den Augen verlieren. Durch die gemeinsame Zeit mit Freunden werden wir für einen kurzen Moment aus unserem mittlerweile alltäglichem „Weltenbummler-Dasein“ ein Stück weit zurück in die Heimat geholt. Dieses Gefühl ist genauso wundervoll wie auch schmerzhaft… es tut in den Moment weh, in welchen wir mit Tränen in den Augen am Flughafen stehen und uns wieder verabschieden. Genau dann rückt unser zu Hause, welches eben noch greifbar war, wieder in weite Ferne. Diesen Moment haben wir während unserer Reise dreimal durchlebt… und es hat uns den Weg gezeigt! Das Reisen wird uns immer begleiten aber auf was es wirklich ankommt… das ist die Liebe, der Blick für die besonderen Dinge im Leben und Zeit für die Menschen zu investieren, welche dir wirklich am Herzen liegen! Wir bedanken uns für die wunderschöne Zeit!

„Glück ist, Zeit mit Menschen zu verbringen, die aus einem ganz normalen Tag etwas ganz besonderes machen.“

Singapur – ein Staat ohne Grenzen…

Singapur – ein Staat ohne Grenzen…

Selten fiel es uns so schwer, alle Eindrücke in Worte zu fassen! Nach gut drei Monaten 150 Prozent Südostasien, stiegen wir in die Zeitkapsel und landeten nach knapp zwei Stunden in einer der modernsten, reichsten und schönsten Städte der Welt. Vom TukTuk in computergesteuerte U-Bahnen, vom Baumhaus in einen der luxuriösesten Wolkenkratzer der Welt, von Sandwegen auf achtspurige Stadtautobahnen… das müssen unsere (mittlerweile lahmen) Köpfchen erst einmal fassen, verstehen und verarbeiten!

Singapur ist ein Insel- beziehungsweise Stadtstaat. Mit einer eher geringen Fläche, ähnlich der von Hamburg, ist es das kleinste Land Südostasiens und kennt dennoch keinerlei Grenzen! Es gibt hier wahrscheinlich nichts, was es nicht gibt. Über Singapur zu schreiben ist in der Tat nicht einfach. Manchmal kommt es uns so vor, als müssten ganz neue Worte, deren Bedeutung weit über dem Superlativ liegen, erst noch erfunden werden… denn selbst die höchste Steigerungsform ist in dieser Stadt nicht genug! Dieses Fleckchen Erde scheint irgendwie perfekt zu sein… Egal ob Besucherzahlen, Sauberkeit, Sicherheit, Toleranz, Zufriedenheit der Einheimischen, Wirtschafts- und Kaufkraft… sogar die Umsätze der Casinos und die eigene Airline brechen medienwirksam alle Rekorde und befinden sich unter den TopTen-Ranglisten weltweit.

Der längste Infinity Pool, das höchste Riesenrad, das größte Aquarium, die höchste Rooftop-Bar, der längste Nonstopflug mit Singapore Airlines, einer von zwei Orten weltweit mit einem echten, innerstädtischen Regenwald, der weltgrößte vertikale Garten (Pflanzen-Fassade, entwickelt zur Einsparung von Energie- und Wasserkosten), der größte Innenwasserfall, die höchstgelegene Mikro-Brauerei… bahnbrechende Fakten und Rekorde welche uns immer wieder staunen lassen!

Der Infinity Pool des Marina Bay Sands

Gardens by the Bay

Sicherlich ist auch hier nicht alles Gold, was glänzt… auch wenn der Stadtstaat der Inbegriff des Perfektionismus ist… und einfach JEDER von dieser Stadt begeistert ist! Singapur ist modern, es ist extrem grün, die Fünfeinhalb-Millionen-Metropole wirkt super entspannt und ist weit entfernt von dem Trubel gewöhnlicher Großstädte. Die Stadt ist ein einzigartiges Kunstwerk, erschaffen von Architekten und Städteplanern der Extraklasse. Die Kehrseite der Medaille allerdings sind exorbitant hohe Lebenshaltungskosten, Regeln und Vorschriften für alles und jeden, sowie extrem strenge Strafgesetze… deren Durchsetzung in der Praxis jedoch nur noch sporadischen Charakter besitzen und eher der bloßen Abschreckung dienen sollen… Diese Überreglementierung folgt in der Realität lediglich dem Motto: „Man könnte, wenn man wöllte“. Die Zeiten von Verhaftungen aufgrund einer Ampelüberquerung bei Rot oder das Zahlen einer Geldstrafe für das Rauchen an öffentlichen Plätzen sind wohl längst vorüber… Aber irgendwie befolgt der Großteil diese Einstellung und der mehr oder weniger ironische, doppeldeutige Satz:

„Singapore is a fine city“

hält sich noch immer hartnäckig! Da das Wörtchen „fine“ einerseits die Bedeutung „schön“ und andererseits aber auch mit „Geldstrafe“ übersetzt werden kann, beschreibt dies Singapur nach wie vor ziemlich treffend… an Verbotsschildern, Hinweisen und Verhaltensregeln spart der Stadtstaat auf jeden Fall nicht.

Eines von unzähligen Verbotsschildern der Stadt

So ist zum Beispiel die Einfuhr von Kaugummi untersagt… es sei denn, er ist aus medizinischer Sicht notwendig. War der Verkauf von Kaugummi von 1992 bis 2004 noch komplett verboten, ist er mittlerweile zwar gestattet, jedoch noch immer stark eingeschränkt. Der Käufer muss ein Arztrezept und seinen Ausweis vorlegen. Falls der Apotheker den Namen des Käufers nicht notiert, kann er mit einer Geldstrafe von bis zu 2000 Euro rechnen.

Auch gegen Vandalismus und Graffiti können hohe Haftstrafen verhängt werden, dazu zählt auch Prügel mit dem Rohrstock. Ebenfalls hohe Geld- und Sozialarbeitsstrafen, wie zum Beispiel Reinigungsarbeiten, werden gegen Personen verhängt, die Müll, darunter auch Zigarettenkippen achtlos auf die Straße werfen. Wer in öffentliche Verkehrsmittel steigt, sollte auf Essen, Trinken und Rauchen verzichten. Denn auch dies unterliegt hohen Strafen von bis zu 3500 Euro.

Singapur ist das einzige Land der Welt, in das Zigaretten nicht zollfrei eingeführt werden dürfen. Die Geldstrafe für die Einfuhr einer Stange Zigaretten beträgt das zehnfache des Preises innerhalb Singapurs, welcher derzeit bei ca. 70 Euro liegt – folglich rund 700 Euro! Selbst wenn man eine angebrochene Schachtel dabei hat, darf diese maximal 17 Zigaretten beinhalten.

Wer sich davon nicht abschrecken lässt, sich an ein paar Regeln hält oder diese „netten Hinweise“ vor der Reise gar nicht erst durchliest und verinnerlicht, kann entspannt nach Singapur reisen und eine wahnsinnig tolle Zeit genießen 🙂 Und genau das haben wir auch getan!

Gleich zweimal hatten wir das Glück, ein Stück Heimat in dieser Megastadt empfangen zu dürfen. Durch einen tollen Abend mit Freunden, bekamen wir einen ersten Eindruck, wie wundervoll, atemberaubend und faszinierend, aber auch wie preisintensiv das „Vergnügen Singapur“ sein kann… so passiert es schon einmal, dass man im Ich-habe-Urlaub-Leichtsinn die Getränkekarte nicht richtig liest und den Preis einer Flasche Wein mit dem eines Glases verwechselt! Bis zum Zeitpunkt der Abrechnung ist man auch richtig stolz auf dieses Schnäppchen, freut sich über drei leere Flaschen und die großartige Stimmung am Tisch… UND RICHTIG GUTER HUMOR IST, wenn die Rechnung kommt, und „Mann“ sagt… „Na zum Glück haben wir das nicht eher verstanden, sonst hätten wir es doch gar nicht getrunken!“ 🙂 Wir2 danken den Einladenden von ganzen Herzen! Es war ein toller Abend!

Auf einen Abend mit Freunden folgen neun weitere unglaublich schöne Tage mit einem kleinen Teil der Familie. Voller Aufregung und Vorfreude kleben wir an der Scheibe im Ankunftsbereich des Flughafens. Natürlich fließt nach so langer Zeit das ein oder andere Tränchen! Über vier Monate sind Wir2 mittlerweile in der Welt unterwegs… in solchen Momenten sind wir einfach überwältigt und wissen um so mehr, dass unsere Heimat ZU HAUSE ist…denn dort sind die Menschen, welche unser Leben einfach lebenswert und wertvoll machen! Umso größer ist die Freude, einen kleinen Teil der Familie am anderen Ende der Welt treffen zu können und eine wundervolle gemeinsame Zeit zu erleben… ein Stück Heimat so unendlich weit weg von zu Hause 🙂

„Familie ist wie ein Baum… Die Zweige mögen in unterschiedliche Richtungen wachsen, doch die Wurzeln halten alles zusammen.“

In Singapur zu sein, heißt das Leben in einer faszinierenden Umgebung zusammen zu genießen 🙂 Alles beginnt mit dem Erlebnis, im begehrtesten Hotel der Stadt, dem Marina Bay Sands, zu schlafen. Allein das gehört für uns definitiv in die Kategorie „Einmal im Leben…“. Mit über 2500 Zimmern, dem weltweit größten, und mit knapp 150 Metern längsten Infinitypool, einem hauseigenen Theater, einem Museum, einer Eislaufbahn, einem Einkaufszentrum, einem Casino, einem 340 Meter langen Dachgarten, sowie Restaurants, Bars und Nachtclubs ist dieser durch Architekten, Ingenieure und Feng-Shui-Meister entworfene Bau ein echtes Highlight. Die drei 55-stöckigen, 191 Meter hohen Hoteltürme sind auf jeden Fall der Blickfang und das Wahrzeichen der Stadt!

Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, dass wir zuweilen etwas schräg angeschaut wurden… beim Einchecken mit unseren, sagen wir… mittlerweile etwas „verbrauchten“ und schmuddeligen Rucksäcken auf den Schultern 🙂 Zwischen all‘ den Sonnenbrillen tragenden, im Sommerkleidchen und mit Hut geschmückten Chinesinnen kann man schon mal in viel zu großen Schlabberhosen und abgeranzten FlipFlops stehen 🙂 Wir hatten das Gefühl, dass selbst der Concierge nichts mit unserem Gepäck anfangen konnte… es war eben kein Louis Vuitton-Köfferchen! ABER DAS MACHT UNS ÜBERHAUPT NIX! Wir wurden trotzdem sehr, sehr freundlich behandelt und bekamen unser Zimmer… was wirklich großartig war!

Es ist schon irgendwie verrückt, in 200 Metern Höhe, vom Pool aus, mit einem Singapore Sling in der Hand, über die Wasserkante in die Stadt zu blicken und dieses Flair zu genießen! Aber machen wir uns nichts vor… das alles passt keineswegs in die Reisekasse der 2Weltenbummler… UND DAS IST AUCH KEINESFALLS DAS WAHRE LEBEN… aber bei so ein klein wenig Dekadenz sagt doch (ganz tief im Innersten) keiner von uns nein!!! …Ist das nicht auch irgendwie menschlich? Natürlich genießen wir das! …und umso dankbarer sind wir, das alles gemeinsam erleben zu dürfen! Diese Erinnerungen kann uns keiner mehr nehmen…

„Sammle Momente, nicht Dinge!“

Mit dem Hop-on Hop-off Bus gehen wir auf Entdeckungsreise durch die Stadt. Indisches und arabisches Viertel, Chinatown, alte, wunderschöne britische Kolonialbauten treffen auf moderne Megabauwerke aus Stahl, Beton und Glas.

Der innerstädtische Regenwald und zugleich botanischer Garten lädt zum Spazieren gehen, Verweilen und Entspannen ein. Als UNESCO-Weltkulturerbe ist er, mit der (wie soll es auch anders sein) größten Orchideen-Ausstellung der Welt, auf ungefähr 74 Hektar Land und mit über 4 Millionen Besuchern jährlich zudem auch der meistbesuchte Botanische Garten weltweit. Dieses Land ist in jeglicher Hinsicht das Nonplusultra! …noch nie waren wir so begeistert von einer Großstadt!

Sobald die Sonne untergegangen ist, jagt eine Lichtshow die nächste… Wasserspiele im Hafen, die schönsten Illuminationen in den „Gardens by the Bay“ auf der anderen Seite des Hotels und als Abschluss ein Feuerwerk! Wir haben keine Ahnung, welche Stadt das jemals toppen könnte!

Vielleicht fällt es uns aufgrund der extremen Vielfalt an wunderschönen Eindrücken so schwer, über all‘ das zu schreiben… Egal in welcher Ecke Singapurs wir standen, die Kinnlade klappte stets nach unten. Noch nie haben wir den Satz: „Wie schön ist diese Stadt!“ so oft benutzt wie hier. Wenn du denkst, es geht nicht besser, gehe nach Singapur und du wirst sehen… ES GEHT!

Sentosa – Singapurs „Stadtstrand“ ist im Grunde eine Insel voller Erlebnisse

Und wenn die Eltern schon einmal auf Hochzeitsreise sind und uns daran teilhaben lassen (wofür wir unendlich dankbar sind… wir können es gar nicht oft genug sagen), folgt auch noch eine kleine Reise auf die nahegelegene indonesische Insel Bintan.

Ankunft auf der Insel Bintan

Mittlerweile verstehen wir auch, warum Singapur dieses Stück Land seit Jahren kaufen möchte und Indonesien stets ablehnt! Die Insel Bintan ist Teil des indonesischen Riau-Archipels. Nur eine Bootsstunde von Singapur entfernt, befinden sich die traumhaftesten Hotelanlagen inmitten von Mangrovenwäldern und abgeschiedenen Stränden.

Die „treuen Begleiter“ auf der gesamten Insel… bloß keine Zähne zeigen, das bedeutet kämpfen!

Unsere kleine Tour durch die Mangrovenwälder

Könnt ihr euch vorstellen, wie das ist… wenn man die Tür der gebuchten Villa aufschließt, über den eigenen Infinity Pool auf das Meer schaut und an diesem Ort ganze fünf Tage bleiben darf??? DER ABSOLUTE WAHNSINN!!! Vor dem Sprung in den Pool in voller Montur könnte uns in den Moment keiner abhalten 🙂

Frühstück einmal „anders“ 🙂

Es gibt so unglaublich schöne Orte auf dieser Welt! Gerade befinden wir uns an einem davon… wir liegen einfach nur hier auf unserer Liege, schauen auf das Meer… und genießen „das süße Nichtstun“ …oder auch das „DOLCE FAR NIENTE“, wie es Julia Roberts in einem unserer Lieblingsfilme nennt… Doch irgendwie fällt es uns mitunter schwer, all‘ das ohne schlechtes Gewissen zu genießen… Wir haben so unendlich viel Leid und Armut auf unserer bisherigen Reise erlebt – steht es uns eigentlich zu, all’ diese Dinge unbeschwert zu genießen? Kann es eine derart gerechte Verteilung auf dieser, auf UNSERER WELT, in unserem Leben überhaupt geben? Ist es nicht schon viel wert, sich überhaupt mit solchen Fragen zu beschäftigen…? Ist es das, was wir in den letzten Monaten gelernt haben? Sicherlich schauen wir mittlerweile anders auf die Welt und reflektieren die Dinge auf andere Art und Weise… dieses Abenteuer mag uns im Unterbewusstsein verändern… und hoffentlich zu etwas besseren Menschen machen…