Fortsetzung einer traumhaft schönen Zeit im Land der Hobbits…

Fortsetzung einer traumhaft schönen Zeit im Land der Hobbits…

TEIL 2 – Die Nordinsel

Der Nordinsel Neuseelands eilt der Ruf voraus, sie sei weniger schön als ihre südliche Schwester. Sie ist kleiner, beherbergt drei viertel aller Einwohner des kompletten Landes und besitzt die größeren Städte. Egal ob man andere Reisende, erfahrene Langzeitauswanderer oder das Internet befragt… die Empfehlungen, weniger Zeit für den Norden einzuplanen, sind immer gleich. Auch wir haben der Nordinsel nur sieben unserer insgesamt 25 Tage gewidmet, haben längst nicht alles gesehen, können aber dennoch bestätigen, dass die Zeiteinteilung gerechtfertigt ist… wahrscheinlich liegt das aber an der völligen Reizüberflutung während der Tour über die unglaublich abwechslungsreiche und atemberaubende Südinsel… denn zu sagen, der Norden Neuseelands sei nicht schön, wäre schlichtweg gelogen und unfair gegenüber den tollen Erlebnissen unserer letzten Woche im „Land der langen weißen Wolke“.

Unsere Tour auf der Nordinsel

Wir waren uns von Anfang an einig, dass wir keine Großstädte anschauen möchten, diese weitestgehend meiden und versuchen zu umfahren… so auch die Hauptstadt. Sicherlich gibt es dort einiges zu sehen und der Charme soll ein ganz besonderer sein, welcher für uns aber irgendwie uninteressant war. Zwar legte unsere Fähre direkt im Hafen von Wellington an, aber wir flüchteten sofort Richtung Norden, raus der Metropole, weg von all‘ den Menschen, rein in die Natur… immer Richtung MEER 🙂

Trotzdem müssen wir fairerweise sagen, dass Neuseeland wirklich sehr, sehr hübsche, gemütliche und teilweise verschlafene kleine Städtchen und Dörfchen hat. Egal wie winzig der Ort ist, es gibt meist eine Tankstelle, mindestens einen Tante-Emma-Laden mit allem, was das Herz begehrt und ein Geschäft für Autoreparaturen oder große Landmaschinen. Oft findet man in den Seitengassen die schönsten Cafés mit den leckersten Kuchen. Die Menschen leben nach einer anderen Uhr als wir in Deutschland… hier heißt das die „INSELZEIT“…nicht hetzen, nicht stressen, nicht nerven, von vornherein mehr ZEIT für alles einplanen… sich ZEIT nehmen… ZEIT haben… Leben und leben lassen! 

Wir können uns nicht erinnern, dass wir nur einen einzigen gestressten, mies gelaunten Menschen getroffen oder zumindest gesehen haben. Die Neuseeländer haben Spaß an ihren Jobs. Sie lachen, wenn sie Dir deinen Kaffee servieren und grinsen noch mehr, wenn sie dir in der Baustelle das „Stop“- oder „Go“- Schild entgegenstrecken können! Selbst wenn der Verkehr durch eine Ampel geregelt wird, es gibt IMMER mindestens einen Bauarbeiter, der freundlich lächelt und grüßt. Ohne Mist… hier freuen wir uns tatsächlich über jegliche Art von Wartezeit aufgrund des Straßenbaus… einfach weil die Menschen so glücklich und freundlich sind! Und wir alle wissen genau, wie jeder einzelne von uns zu Hause auf deutschen Straßen flucht, vor „vermeintlicher Verzweiflung“ in das Lenkrad beißt und Tag für Tag dem Autofahrer-Tourette-Syndrom verfällt! Gibt es eigentlich einen einzigen vernünftigen Grund dafür? NEIN! …aber das werden wir wohl nie lernen! 🙁 Es gibt hier zum Beispiel auch hunderte dieser einspurigen Brücken – das heißt während einer fahren darf, muss der andere warten… UND das funktioniert ohne böse Blicke, Gemecker oder Gehupe! Ganz im Gegenteil, auch wenn derjenige zuerst fährt, der eigentlich keine Vorfahrt hatte (das ist mit dicken und dünnen Pfeilen geregelt), wird sich immer noch freundlich gegrüßt und für die Vorfahrt bedankt. Es gibt Dinge, welche wir uns nach unserer Reise behalten wollen, und das gehört definitiv dazu…

„Gelassen bleiben und lächeln – die hohe Kunst der Selbstbeherrschung!“

Als eine der schönsten Wanderungen Neuseelands wird er angepriesen – der Tongariro Alpine Crossing – eine knapp 20 Kilometer lange Tour durch die Vulkanlandschaft der Nordinsel. Doch die große Beliebtheit und ein mittelmäßiger Schwierigkeitsgrad führt leider auch zu einer regelrechten Massenbewegung! Der Tongariro Crossing wird jährlich von circa 25.000 Wanderern begangen und in Spitzenzeiten tummeln sich um die 700 Menschen pro Tag auf dem Weg! Also wenn jemand eine Wanderung in Neuseeland macht, dann ist es vermutlich genau diese! Wir hatten es schon befürchtet und es ist tatsächlich eingetreten… gefühlt reihen sich hier alle Touristen Neuseelands aneinander und überqueren das Vulkanmassiv gemeinsam. Und ihr wisst, wie sehr wir uns über viele unbekannte Menschen in unserer Nähe freuen! Trotz unseres Starts um 6:30 Uhr waren wir hier alles andere als allein. Es blieben uns also zwei Möglichkeiten… entweder abwarten und die Massen erst einmal laufen lassen (wobei wir nicht wissen wieviele Millionen noch nachkommen) oder sich schnellen Fußes vorn an die Spitze setzen 🙂 Also im Grunde gab es nur DIE EINE Möglichkeit! …Und hier möchten wir gleich anmerken (speziell diejenige, welche vornweg läuft), dass wir solche überaus wichtigen, das weitere Zusammenleben tangierenden, sportlich höchst anspruchsvollen, die Laune des halben Tages betreffenden, grundlegenden Entscheidungen immer GEMEINSAM treffen! …nur falls hier bei unseren treuen Lesern vielleicht ein falsches Bild entsteht… von der Sklaventreiberin oder Ähnlichem 🙂

Es ist im Grunde immer der gleiche Ablauf… Wir schniefen und fluchten beide ununterbrochen in uns hinein und fragten uns wieder und wieder, was wir hier eigentlich tun… um letztendlich festzustellen, dass sich jede einzelne Schweißperle gelohnt hat und wir dem inneren Schweinehund einmal mehr gezeigt haben, wer hier der Boss ist 🙂 Die menschliche Perlenkette bröckelte und mit jedem Meter konnten wir die Landschaft dieses faszinierenden Nationalparks der Nordinsel mehr und mehr genießen… was auch die jährlichen Besucherzahlen erklärt… denn einfach alles hier, im Weltkultur- und Weltnaturerbe der UNESCO ist wunderschön.

Aber es ist nicht die Überquerung des Massivs allein, welche diese Region so besonders macht… denn fährt man weiter durch die vulkanisch aktiven Zonen, dampft es aus nahezu jeder Erdspalte… in der Mitte des Kreisverkehrs, in den Wäldern und zwischen den Häusern steigt der „weiße Rauch“ empor. Beinahe beängstigend bei der Vorstellung, wie es wohl unter der Erdoberfläche brodelt. Richtig hautnah ist das alles im Wai-O-Tapu-Nationalpark zu erleben, dessen Name seinen Ursprung in der Maori-Sprache hat und als „heiliges Wasser“ übersetzt wird. Auf einer 18 Quadratkilometer großen Fläche können wir an Kratern, heißen Quellen, durch Minerale gefärbte Tümpel sowie Schlammteiche, aus welchen Gase aufsteigen und an der Oberfläche als Schlammblase zerplatzen, vorbei spazieren. Die Luft ist extrem schwefelhaltig und besitzt dadurch einen gewöhnungsbedürftigen, ab und an auch kopfschmerzbereitenden, nach faulen Eiern riechenden Duft…

Und dann ist da noch Lady Knox! Diese impulsive Dame zeigt jeden Morgen, pünktlich kurz nach zehn Uhr, was sie für eine Kraft hat! Allerdings ist dieser Geysir leider kaum oder gar nicht mehr selbst aktiv (hier scheiden sich jedoch die Geister, denn die Neuseeländer erzählen den Touristen das Gegenteil). Der Geysir reagiert nur, wenn in seine Öffnung Seife eingefüllt wird. Dadurch entstehen zwischen 10 und 20 Meter hohe Fontänen, welche über mehrere Stunden sprudeln können. Wir haben uns das Spektakel trotzdem angeschaut… manchmal muss es eben Touri sein 🙂

Langezeit haben wir das folgende Thema vor uns hergeschoben… und dennoch haben wir uns für die Fahrt in das „Auenland“ entschieden. Ja, wir gehören zu den (tatsächlich) 40 Prozent der Hobbiton-Besucher, welche weder die Filme gesehen, noch die Bücher gelesen haben! Als Unwissende und vollkommene Banausen hinsichtlich der Hobbit-Trilogien beginnen wir natürlich erst einmal zu googeln! Wir sind im Land der Hobbithöhlen, in Mittelerde, in Beutelsend… und wollen die wohl einmalige Chance nutzen, das auch zu sehen und vor allem zu verstehen! Aber um was genau geht es überhaupt …?

Wikipedia sagt unter anderem… „Hobbits oder Halblinge sind fiktive, 60 bis 120 cm große menschenähnliche Wesen in der von J.R.R. Tolkien geschaffenen Fantasiewelt Mittelerde. Sie spielen in den Romanen „Der Hobbit“ und „Der Herr der Ringe“ eine tragende Rolle, ebenso in den Verfilmungen von Sir Peter Jackson. Die Proportionen des Körperbaues entsprechen dabei weitgehend denen eines normal ausgewachsenen Menschen. Außerdem haben sie behaarte und außergewöhnlich große Füße mit lederartigen Sohlen und tragen selten Schuhe. Weitere Merkmale sind lockige Haare sowie charismatische, aber selten wirklich schöne Gesichter. Trotz aller Unterschiede sind Hobbits eine Nebenlinie der Menschen Mittelerdes und tragen damit das gleiche Schicksal wie diese: die Sterblichkeit von Körper und Seele. Nach ihrer großen Wanderung wurde das Auenland die Heimat der Hobbits. Das hügelige Auenland befindet sich im Westen von Mittelerde und ist zum Bau von Hobbithöhlen gut geeignet.“ Und dieses Stückchen Erde auf einer Privatfarm der Familie Alexander schauen wir uns jetzt erst einmal genauer an…

Es ist wirklich verrückt, wie liebevoll Hobbiton auch heute noch, Jahre nach den Dreharbeiten, gepflegt wird… hier stimmt einfach jedes Detail. Fruchtbare Gärten, gerade geerntetes Gemüse, frisch gewaschene Wäsche und dampfende Schornsteine… fehlen nur noch Bilbo und Frodo! Mindestens eine von uns fühlt sich hier richtig wohl… endlich Häuser in der passenden Größe 🙂 Fest steht auf jeden Fall, dass sich der Besuch auch für NICHT-Hobbit-und-Herr-der-Ringe-Nerds lohnt und dass wir uns die Filme an einem oder eher mehreren gemütlichen Abenden in der Heimat unbedingt anschauen müssen!

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal Neuseelands ist das inoffizielle Nationalsymbol – der KIWI. Ein eigentlich unscheinbarer, flugunfähiger Vogel, ungefähr so groß wie ein Huhn, welcher aufgrund seiner Einzigartigkeit und Seltenheit zu DEM Tier des Landes geworden ist. Langezeit hatte der kleine Kiwi in seinem Inselparadies keinerlei Feinde, er musste sich nicht verstecken, wurde nicht gejagt und stand in der Nahrungskette ganz oben, sodass er das Fliegen im Laufe vieler Jahre einfach verlernte. Doch irgendwann kam der Mensch und brachte alles aus dem Gleichgewicht! Nicht dass die Menschen den Kiwi jagten, im Gegenteil… der Plan war ein völlig anderer… welcher nur leider nicht zu Ende gedacht wurde. Mithilfe von „eingeflogenen“ Opossums und Frettchen wollten die Neuseeländer der Hasenplage Herr werden. Leider erkannten die gefräßigen „Neuankömmlinge“, dass es weitaus einfachere Beute gibt, als die flinken Karnickel… zum Beispiel die blinden, flugunfähigen, nichts ahnenden Kiwis. So nahm die Zahl dieser einzigartigen Vögel nach und nach rapide ab. Heute sind sie extrem selten und nur mit sehr, sehr viel Glück, nachts in den Wäldern im Unterholz in freier Natur zu finden. Auch wir haben uns auf die Suche gemacht, sind nach Einbruch der Dunkelheit an zwei verschiedenen Nächten durch die Kauri-Wälder gepirscht… und JA, natürlich hatte mindestens eine von uns wieder die schlimmsten Entführungs-Szenarien im Kopf… NACHTS ALLEIN IM FINSTERSTEN ALLER WÄLDER!!! Während die Träumerin furchtlos loszog, durchspielte die Realistin alle Überfallmöglichkeiten… naja, ihr kennt uns ja mittlerweile 🙂 …doch außer weiteren abenteuerlustigen, Kiwi-suchenden Touristen haben wir nichts gesehen. Leider ist es uns nicht gelungen, einen der Vögel zu entdecken. Aber wir bilden uns zumindest ein, welche gehört zu haben… denn die kleinen Kiwis schniefen nämlich während der Futtersuche wie kleine Schnupfnasen – also wir glauben ganz fest daran, dass wir das gehört haben 🙂

So langsam mussten wir uns nun vor Augen halten, dass unser Camperleben bald vorbei ist. Niemals hätten wir nur ansatzweise gedacht, dass es tatsächlich schwer fallen würde, unseren kleinen Rudi abzugeben! Er fuhr mit uns über 5000 Kilometer durch eines der schönsten Länder der Welt und hat uns keine einzige Minute im Stich gelassen. Und wieder haben wir gemerkt, dass es nicht viel zum Glücklich sein benötigt…

„Irgendwann ändern sich nicht die Dinge, sondern die Bedeutung, die wir Ihnen geben.“

Neuseeland – Wir2 hatten keine Ahnung wie wunderschön du bist!

Neuseeland – Wir2 hatten keine Ahnung wie wunderschön du bist!

TEIL 1 – Die Südinsel

Noch völlig verwirrt von den surrealen, an uns vorbei rauschenden Eindrücken aus Sydney, landeten wir an einem Mittwoch morgen, genauer gesagt dem des 6. März, am 157. Tag unseres großen Abenteuers im zwölften und damit vorletztem Land unserer Weltreise. Wir hatten wirklich absolut keine Ahnung, was uns hier, auf diesen zwei Inseln, irgendwo versteckt im Pazifik, am Ende der Welt erwartet und wie Wir2 mit all‘ dem umgehen werden beziehungsweise können. In unseren Köpfen geisterten Tage vorher noch unendlich viele Gedanken… Kann uns dieses Land, nach so vielen Erlebnissen und Eindrücken überhaupt noch berühren oder gar begeistern? Sind wir nicht schon ausreichend gefüllt mit hunderten Bildern und Geschichten der letzten fünf Monate? Wieviel ist der Mensch im Stande aufzunehmen, zu verarbeiten und vor allem zu behalten? Vor all’ diesen Antworten hatten wir richtig großen Respekt! Wir zweifelten an der Idee, eine Reise wie diese mit einem Land wie Neuseeland abzuschließen… Ist die Position am Ende einer Weltreise nicht irgendwie ungerecht? Der Gedanke umzuplanen und unsere ursprüngliche Route über Bord zu werfen, kreiste kurzzeitig wie ein Damokles-Schwert über uns… und doch trauten wir uns schlussendlich nicht an diese Entscheidung. Wir haben oft und lange darüber nachgedacht und letztendlich versucht, von vornherein, völlig unvoreingenommen auf eine gewisse Art und Weise noch einmal NEU zu beginnen. Wir ließen unser geliebtes südostasiatisches Chaos hinter uns und starteten in eine vollkommen andere, westliche, wunderbare, märchenhafte Welt… in die, der Kiwis; in die, zahlreicher Drehorte oscarprämierter Filme mit traumhaften Kulissen; in eines der begehrtesten Reiseziele weltweit; in ein traumhaftes Land 18.000 Kilometer; 24 Flugstunden und 12 Stunden Zeitverschiebung von zu Hause entfernt.

Die kommenden vier Wochen sollen allein diesem Stückchen Erde gehören. Der Plan ist erst einmal anzukommen, dann zu realisieren wo wir sind (und dieser Teil ist nach all‘ den Monaten wirklich nicht zu unterschätzen), danach einen groben Reiseplan zu erstellen und schlussendlich mit dem Camper einmal quer durch das ganze Land zu fahren… wobei wir tun und lassen was oder fahren und schlafen wohin und wo wir wollen 🙂

Die Südinsel, 150.437 Quadratkilometer, ca. 1 Million Einwohner

Das Grundgerüst der kommenden Wochen bauten wir uns während der ersten drei Tage in unserer Unterkunft am Stadtrand von Christchurch zusammen. Zur Selbsttherapie sowie zur eigenen Erdung und für das nötige Heimatgefühl gehörten dazu ausgedehnte Netflix- und Tatort-Abende. Ihr glaubt nicht, wie schnell wir uns durch den sonntäglichen Tatort zurück in die Heimat versetzt fühlen! Die Wirkung ist ähnlich dieses „Blitzdings-Gerät“ aus dem bekannten Hollywood-Streifen 🙂 …Einmal bitte alles auf Anfang!

„Und plötzlich wissen wir: Es ist Zeit etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen.“

Nachdem die grobe Planung stand und wir unser eigenes Neuseeland geschaffen hatten, konnte das Abenteuer beginnen! Durch einen kurzen Ausflug in das Zentrum Christchurch’s, welches vom Erdbeben des Jahres 2011 noch immer gezeichnet ist, versuchten wir uns langsam an die neue Umgebung und vor allem die Temperaturen (gefühlt um den Gefrierpunkt!) zu gewöhnen.

Es kommt uns fast so vor, als würden wir wie zwei kleine Nesthocker das erste Mal den sicheren Bau verlassen. Und dennoch waren nach fünf Monaten Asien all‘ die Straßen, die Geschäfte und die Menschen erstaunlich vertraut! Unser europäisches Aussehen war plötzlich überhaupt nichts besonderes mehr… wir waren einfach zwei unter vielen… keine schüchternen Blicke, kein leises Getuschel und auch kein ewiges Lächeln mehr… Lässt man die Sprache und den Linksverkehr beiseite, ist überraschenderweise bereits nach drei Tagen alles unheimlich gewohnt. Wir finden uns schnell zurecht, sind bereit unser Nest für längere Dauer zu verlassen und verfallen prompt dem Konsum 🙂 Da ein Teil unserer warmen Kleidung schon vor drei Monaten mit nach Hause flog, durfte sich ein uns bekanntes Kleidungsgeschäft über unseren hausgemachten Notstand freuen… Motto des Tages: „Augen zu und Karte durch!“ …auch wenn die Wetterprognosen entgegen unserer langwöchigen Befürchtung (das passiert übrigens, wenn „Frau“ das englische anstatt das neuseeländische Christchurch in der Wetter-App speichert – so kann man sich schnell mal um ungefähr zehn Grad vertun!) nicht ganz so kalt sind, brauchen wir zumindest das ein oder andere wärmende Utensil 🙂

Jetzt, wo alles soweit vorbereitet ist, fiebern wir dem Tag der Tage entgegen… die Planung steht, wir sind gegen kalte Nächte gewappnet und das allerwichtigste… WIR SIND BEREIT FÜR NEUE ABENTEUER! Bereits früh am Morgen stehen wir auf dem Parkplatz der Autovermietung „Eurocampers“ – ein deutscher Geschäftsführer steht hier für zuverlässige Autos, top Versicherungsleistungen und eine sehr gute Rundum-Betreuung… wie ihr seht – das „deutsche Ur-Vertrauen“ ist uns auf jeden Fall erhalten geblieben 🙂 Nach einer kurzen Einweisung, ausführlichen Reisetipps (speziell über gute Burger sowie noch besseres Eis) und ein paar Formularien kann unser 22-tägiges Camperleben beginnen. Und auch hier hatten wir tatsächlich KEINE AHNUNG was uns erwartet!

Das ist unser neues zu Hause 🙂 Und ja… es ist im Grunde ein ganz normaler PKW! Es ist weder ein Wohnanhänger, noch ein Wohnmobil… es ist nicht einmal ein kleiner Bus oder ein Sprinter! Wir geben ehrlich zu, wir hatten auch mit ein klein wenig mehr Platz gerechnet, waren kurz erschrocken und uns aber im nächsten Moment mit einem Lächeln einig, dass das unser ultimatives Abenteuer werden wird! Ob wir uns das vorher gut überlegt haben? …Natürlich nicht! Das ist die kleinste Variante eines Campervans und kommt vom Komfort her wahrscheinlich direkt nach einem Baumarkt-Zelt im Super-Sonder-Ausverkauf-Angebot! 🙂 Aber das ist uns in dem Moment völlig egal… wir sind sogar schon am Grübeln wie unser kleiner Flitzer heißen soll und denken uns… wenn wir EINMAL IM LEBEN durch Neuseeland touren, DANN ABER RICHTIG!

„Geh raus und erlebe Abenteuer! Das Leben wartet auf dich!“

Aber wie startet man oder eher FRAU so einen Roadtrip eigentlich…? Für uns war klar – wir gehen erstmal ordentlich einkaufen. Ohne Mampf kein Kampf! Wir haben vor, uns größtenteils selbst zu versorgen… denn öffnet man die Kofferraumklappe unseres kleinen Toyotas, kommt eine Mini-Küche mit allen nötigen Utensilien zum Vorschein – also kommt alles, was einigermaßen gesund ist und schnell zubereitet werden kann in unseren Einkaufswagen. Im übrigen ist das nach fünf Monaten Asien noch immer fast ausschließlich Reis! 🙂 Mit dem Gepäck und sonstigen zu verstauenden Sachen ist es ein wenig wie Tetris spielen… Es hat irgendwann alles seinen Platz in unserem RUDI – Rudi Roadrunner tauften wir unser fahrendes Heim mittlerweile – denn er ist schnell und zuverlässig, hinterlässt quasi nur eine Staubwolke und düst allen davon… ein bisschen wie im Zeichentrick. Kennt ihr den noch? …dieser kleine flugunfähige, rennende Vogel im Kampf gegen den Kojoten 🙂 Wir hoffen einfach, dass Rudi uns die nächsten Wochen nicht im Stich lässt. Aber zurück zum Tetris… die Campingstühle schieben wir hinter das Trinkwasser, die Kiste mit allen Nahrungsmitteln in die Mitte unter das Bett, daneben der kleine Rucksack und davor die Schuhe, auf der anderen Seite die Reinigungsutensilien, Wäscheleine und die Kiste mit der Technik… alles hat seinen Platz und jeder seine Seite… Der Rest verteilt sich mit der Zeit auf sämtliche Ablageflächen und Fächer rund um das Auto.

Da Rudi für „Notfälle“ sogar eine kleine Campingtoilette an Bord hat und das Abwasser aus der Spüle in einen gesonderten Behälter fließt (das bedeutet hier „self-contained“), können wir an jedem Ort, welcher es erlaubt, nach Belieben campen… wie zum Beispiel in dieser traumhaften Kulisse am Lake Tekapo…

Solche Campingplätze sind Privatgrundstücke, hier mit ungefähr 22.000 Hektar Fläche und wahrscheinlich einer halben Million Schafe… mindestens! …was gar nicht so abwegig wäre, denn in Neuseeland leben neben 4,5 Millionen Menschen (und davon nur circa eine Million auf der größeren Südinsel) ganze 28 Millionen Schafen! Ein perfekter Ort um das Abenteuer Neuseeland zu begrüßen…

Die nächsten Tage zeigen uns, wie wunderschön und abwechslungsreich dieses Land ist. Oft haben wir einfach keine Worte für das, was wir sehen, erleben und fühlen dürfen! Das alles passt in keinen Fotoapparat der Welt! Wir haben mittlerweile schon so einige Länder bereist… aber landschaftlich ist Neuseeland wohl das absolute Nonplusultra! …keine Ahnung ob es noch einmal etwas vergleichbares auf so engem Raum gibt! Alle Zweifel des Anfangs und die Angst, das Land nicht erleben und wahrnehmen zu können, sind verflogen. Einfach alles um uns herum ist so unglaublich intensiv und wir merken, dass das genau der richtige Zeitpunkt für uns ist! Wir fahren von den schönsten Gebirgsseen an das Meer, von da durch immergrüne Wälder in eine Region voller Fjorde, zum Gletscher und wieder zurück zum Ozean!

Innerhalb kürzester Zeit und auf engstem Raum dürfen wir Seelöwen, Robben, Pinguine, Albatrosse und Delfine in freier Natur erleben. Wie kann es soviel Schönheit und Vielfalt auf so kleiner Fläche geben? Das ist die Einzigartigkeit von AOTEAROA oder auch dem „Land der langen weißen Wolke“ – so übersetzt man die Maori-Bezeichnung für Neuseeland, welches geografisch isoliert im Südpazifik liegt… rund 2000 Kilometer vom großen Nachbar Australien entfernt. Einer Legende der neuseeländischen Ureinwohner nach heißt es: „Nachdem Gott die Erde erschaffen hatte, bemerkte er, dass in der Weite des Pazifiks noch Platz war – Platz genug für zwei Inseln, so dachte er. Also nahm er die schönsten und interessantesten Teile aller Kontinente und schuf sein Meisterwerk – Neuseeland.“ DAS ALLES KÖNNEN WIR HIER JEDEN TAG AUFS NEUE BESTÄTIGEN!

Einer der Gelbaugen-Pinguine am Strand

Wir fahren von Ost nach West und von Süd nach Nord… 3.500 Kilometer allein auf der Südinsel! Nach jeder Kurve, nach nahezu jedem Kilometer eröffnet sich ein neues Stückchen Erde zum Bestaunen. Sogar im strömenden Regen finden wir Landschaften, welche mithilfe des miesesten Wetters umso mystischer und wundervoller wirken. Aus allen Richtungen ergießen sich die Wassermassen über uns in Richtung Tal… beängstigend aber auch unglaublich beeindruckend…

Was bereits vor über 100.000 Jahren von Gletschern geformt wurde, gehört zurecht zum Weltkulturerbe und ist eine der atemberaubendsten Landschaften Neuseelands – das Fiordland oder genauer gesagt, Milford Sound. Heute rauschen an diesem Ort hunderte Wasserfälle über zahlreiche Klippen in das Meer. Meterhohe steile, unbewohnte Hänge werden vom Regenwald überwuchert. Seit tausenden von Jahren hat die Natur hier das Sagen, wodurch der größte Teil dieser Landschaft nach wie vor unverändert ist.

Doch das alles wäre nicht Neuseeland, würden wir nicht noch am selben Tag, nur ein paar Kilometer entfernt in eine völlig andere Landschaft eintauchen! Die Wanderung zum sogenannten „Key Summit“ bringt uns an den Punkt, an welchem drei Flüsse ihren Ursprung finden um zu drei verschiedenen Küsten Neuseelands fließen: zur West-, zur Ost- und zur Südküste. In diesem Land gehen uns einfach die Worte aus…

„Wenn du die Stille und die Schönheit der Natur genießen kannst, besitzt du mehr, als jene die nichts anderes tun, als nur Statussymbole zu sammeln.“

 

Neben den landschaftlichen Highlights, gönnen wir uns natürlich auch das ein oder andere kulinarische Schmankerl! Keine Frage… das beste Essen (zum Beispiel Reis mit Soße, Reis mit Bohnen, Reis mit Gemüse, verschiedenes Gemüse mit Reis oder dunkler Reis mit hellem Reis) entspringen aus Rudis Kofferraum… aber manchmal darf es eben auch etwas „lokales“ sein 🙂 …wobei sich das „Lokale“ hierzulande auf Burger sowie einheimische Kuchen-, Schokoladen- und Eissorten beschränkt, da es keine wirkliche Esskultur gibt! Glückliche Rinder gibt es allerdings genug… weswegen wahrscheinlich auch jeder nichtvegetarische Tourist in Neuseeland einen echten FERGBURGER in Queenstown essen geht! Ihr glaubt nicht, was hier los ist! Die Menschen stehen Schlange nach diesem, mit Fleisch belegten Brötchen… einfach nur verrückt! Das wollen wir natürlich testen! Und wir stellen fest… ES LOHNT SICH DEFINITIV! Eine willkommene Abwechslung zwischen unseren deliziösen Reiskreationen 🙂

Hier heißt es anstehen für einen guten Burger!

Dafür machen wir gern Werbung 🙂 LECKER, und der Inhalt gehört allein uns 🙂

Nachtisch… Schoko-Karamell-Muffin 🙂

Außerdem zu empfehlen: Chocolate und Carrot Cake

Und DAS HIGHLIGHT: Caramel Slice!!!

Auf das Schlemmen folgt allerdings eine echte Herausforderung für uns – der Roy’s Peak!

Es ist 5 Uhr morgens, der komplette Campingplatz ist noch im Tiefschlaf, die Scheiben der Autos sind von innen beschlagen, kein Mucks weit und breit, unter einem unserer Kissen klingelt der Wecker, wir lauschen… keine Regengeräusche mehr auf dem Autodach, wir öffnen die Augen und fragen uns, ohne auch nur ein Wort zu sagen, was wir hier eigentlich tun? Wir sind in dem kleinen Örtchen Wanaka und wollen hoch auf den Gipfel des Mount Roy… was das genau heißt? …16 Kilometer, 1100 Höhenmeter – und das ganze in ungefähr fünf Stunden. Ob das verrückt ist? Nein, das ist in Neuseeland völlig normal! 

„Gib einem Mädchen die richtigen Schuhe und sie kann die Welt erobern!“

Marilyn Monroe

Noch völlig verschlafen schlüpfen wir, bevor sich die Tür unseres Campers das erste Mal öffnet, in die bequemste Wanderkluft. Mit dem Griff zum Hebel der Schiebetür tauschen wir unser warmes, kuscheliges Nest gegen eine klamme, noch dunkle, kalte, ungemütliche Außenwelt. Während eine von uns so leise wie möglich die Kofferraumklappe öffnet und den Gaskocher für den ersten Kaffee anschmeißt, beginnt die andere alles Nötige für den Tag zusammen zu packen. Wir stehen an der kleinen Flamme unter der Kofferraumklappe unseres Campers… die Hände dicht am Wassertopf, in der Hoffnung, es kommt ein wenig Wärme an den Fingerspitzen an… Rudi gibt wirklich ALLES für unser Wohlbefinden… als würden wir, ähnlich wie zu Hause, morgens im Bademantel, gemütlich in der Küche auf den ersten, wohlduftenden Kaffee aus der Maschine warten 🙂 Im Grunde brauchen wir nicht viel für unseren Start am frühen Morgen… wir sind glücklich, schauen in den einzigartigen Sternenhimmel (wirklich wahr, so viele Sterne wie an kaum einem anderen Ort… der reine Wahnsinn!) und wissen, dass ein anstrengender aber GROSsARTIGER TAG vor uns liegt.

Der Aufstieg beginnt und erste Wolken ziehen auf…

Es tut sich etwas… Aussicht auf besseres Wetter 🙂

Wir schaffen es ÜBER DIE WOLKEN…

Was wäre Neuseeland ohne die Schafe 🙂

Und wir wurden tatsächlich mehr als belohnt! Das Wetter zeigte sich von der besten Seite… Alle Strapazen des dreistündigen Aufstiegs sind schon fast vergessen und wir stolz wie Bolle 🙂 Pünktlich um 9 Uhr können wir auf dem Gipfel in unser Erdnussbutterbrot beißen und die Welt war mehr als in Ordnung… 1580 Meter über dem Meeresspiegel auf die Schönheit Neuseelands herabblicken, glücklich sein und den Moment gemeinsam genießen… DAS IST EINFACH  UNBEZAHLBAR!

In einem Land wie Neuseeland wird wohl der Großteil der Erinnerungen unter die Kategorie „unbezahlbar“ und einzigartig fallen! Normalerweise haben wir ein bis zwei, maximal drei dieser unbeschreiblichen Erlebnisse pro Reiseland. Es ist ja auch völlig normal, dass dich manche Dinge mehr und andere weniger beeindrucken. Doch hier fahren wir ein paar Kilometer weiter… und es wartet schon der nächste Wow-Effekt! Könnt ihr euch vorstellen, innerhalb kürzester Zeit, von einem Gletscher direkt an das Meer zu fahren? Wir konnten das auch nicht, aber es funktioniert tatsächlich…

Morgens um 11 Uhr:

Nachmittags um 15 Uhr:

Keine Frage, die Berge faszinieren uns unwahrscheinlich… doch wenn wir die Wahl hätten… Wir2 würden uns trotzdem IMMER für das MEER entscheiden! Es zieht uns einfach magisch an und wir können nichts dagegen tun. Und so verbringen wir die nächsten Tage immer in der Nähe irgendwelcher Buchten, Strände oder auch mittendrin 🙂

Wanderwege, Trekkingrouten, Walks, Trails oder noch besser Hikingtouren (wir haben nämlich gelernt, dass sich das englische „hike“ viel besser, interessanter und cooler anhört als das deutsche „wandern“) …wie auch immer man sie bezeichnen mag – es gibt sie hier in allen Schwierigkeitsstufen, in jeder beliebigen Länge und durch nahezu jede Landschaft. Ganz im Norden der Südinsel haben wir auf jeden Fall einen Weg gefunden, welcher für uns zu den absolut Schönsten gehört… am nördlichsten aller Punkte führt eine 16 Kilometer lange Wanderung über die grünsten Schafweiden, vorbei an den atemberaubendsten Steilküsten mit ganzen Robbenkolonien, bis hin zu einem wunderschönen, hinter meterhohen Dünen, versteckten Sandstrand.

„Wandern ist eine Tätigkeit der Beine – und ein Zustand der Seele.“

Josef Hofmaler

Wir sind während unserer zwei Wochen auf der Südinsel knappe 150 Kilometer gelaufen, durften die schönsten aller Landschaften entdecken und Sammlerinnen vieler unglaublicher, lebenslanger Erinnerungen werden… wir haben oft geschnauft, die Aufstiege verflucht und danach umso mehr genossen, haben das Land aus tiefstem Herzen lieben gelernt, aus vielen Blickwinkeln betrachtet und ihm Rahmen unserer Reise miterlebt, wie ein bisher „verschonter“ Staat von einem grausamen Akt des Terrors ohne Vorwarnung einfach überrannt wurde!

Ein so stolzes Volk wie die „Kiwis“ spricht dabei mit keiner Silbe über die oder den Täter einer solch grausamen Tat, denn er hat diese Plattform nicht verdient… 50 tote Menschen, die an einem ganz normalen Freitag friedlich ihrem Glauben nachgehen wollten… hier geht es einzig und allein um die Opfer, um die Einwohner, um die MENSCHEN Neuseelands!!! Das Land ruft zu Schweigeminuten auf (an welche sogar über elektronische Geschwindigkeitsanzeigen an Highways erinnert wird) und namhafte Politiker tragen als Zeichen der Trauer, des Respekts und der Anerkennung an die muslimischen Opfer ein Kopftuch! Es ist eine völlig andere, bewundernswerte Herangehensweise an Geschehnisse wie diese, es werden innerhalb nur weniger Tage neue Gesetze hinsichtlich des Waffenrechts beschlossen und die Einheimischen geben freiwillig ihre Gewehre und Pistolen ab. Für so etwas gebe es „keinen Platz in Neuseeland.“, sagte die Premierministerin. Und genau diese Einstellung können wir hier inmitten dieses wundervollen Landes irgendwie spüren… Im Gegensatz zu vielen anderen Staaten, sind die Menschen hier stolz! Sie sind stolz auf ihre Natur, stolz auf ihr Land, stolz auf sich selbst und ihre Nachbarn… egal welcher Herkunft! Schätzt man all‘ das in ähnlicher Art und Weise, ist hier jeder herzlich Willkommen! …und wir würden uns jetzt zum ungefähr zehnten Mal wiederholen, wenn wir wieder und wieder schreiben, dass dieses Land, egal in welcher Hinsicht, einfach großartig ist! Neuseeland gibt uns etwas Einzigartiges, etwas nie zuvor Erlebtes, etwas Unbeschreibliches… was wohl immer in unseren Herzen bleiben wird!

„Die allerbesten Momente sind die, die man nicht erzählen kann, weil es niemand verstehen würde.“

Der krönende Abschluss unserer Zeit auf der Südinsel und zugleich die Erfüllung eines absoluten Traums war die Bootstour vor der Küste Kaikouras. Da die Gewässer hier unweit des Festlandes durch einen Unterwasser-Canyon Tiefen von bis zu 1600 Metern erreichen, ist das ein guter Ausgangspunkt für die Beobachtung sämtlicher Walarten. Die Neuseeländer leben und lieben ihre Natur! Sie sind unheimlich stolz darauf, dem Besucher in ihrer Maori-Sprache (die wirklich wunderbar sympathisch klingt) zu begegnen und ihm die atemberaubende Natur mit viel Gefühl und Emotion näherzubringen …so auch der Kapitän und der Guide unseres kleinen Katamarans. Sie geben alles, dass sich die Gäste an Bord wohlfühlen. Und glaubt uns, da gehört einiges dazu, denn diese Tour ist nichts für empfindliche Mägen! Denn wenn der Kapitän mit seinem „Unterwasser-Ohr“ Walgeräusche hört und dazu die studierte Walbeobachterin auf dem Oberdeck noch kleinste Bewegungen auf der Wasseroberfläche sieht, ist es egal wie hoch die Wellen sind… sobald eines dieser mächtigen Tiere erspäht wurde, gibt der Kapitän „alles“, sodass Menschen wie wir die Chance bekommen, einen Wal aus sicherer Entfernung (für ihn und für uns!) zu beobachten. Was für ein wundervolles Erlebnis…

Nach 3500 Kilometern, fast 500 vertankten Euros (die sich mehr als gelohnt haben!), drei großen Bechern Erdnussbutter (die sich noch viel mehr als mehr gelohnt haben 🙂 !) und 10 Tüten Reis machen wir uns, zusammen mit Rudi, auf den Weg zur Nordinsel. Die Fähre von Picton nach Wellington (was die Hauptstadt Neuseelands ist) fährt ungefähr dreieinhalb Stunden und ist eine Panoramafahrt, welche wir so überhaupt nicht erwartet hätten…

REISEN bewegt… Beine und Kopf 🙂