WOW… Das war ein Tag!

Jerusalem ist extrem beeindruckend, interessant, vielseitig, erdrückend und befreiend zugleich, gegensätzlich… aber irgendwie auch total unbeschreiblich.

Über die bunte, lebensfrohe Jaffa Road liefen wir direkt auf eines der Tore zur Altstadt zu, das Jaffa Gate.

Laut Empfehlung einer Dame unserer Unterkunft nahmen wir erst einmal an einer kostenlosen Stadtführung teil. Das war super für den ersten Überblick. Obwohl die in englisch war, haben wir BEIDE ? den Großteil ganz gut verstanden.

Durch unseren italienisch-israelischen Guide bekamen ein kleine Führung durch alle 4 “Stadtteile” – den Armenischen, den Jüdischen, den Christlichen und den Muslimischen – All das dicht gedrängt innerhalb einer großen Stadtmauer… das allein ist schon äußerst beeindruckend. Die Stimmung nahmen wir, entgegen unserer Befürchtungen (oder vielleicht eher Vorurteile), als äußerst angenehm und entspannt wahr. Obwohl überall schwer bewaffnete Polizisten und Soldaten stehen, laufen oder sitzen (was hier völlig normal ist), ist in dieser Stadt absolut nichts beklemmend oder unangenehm.

Über den Dächern der Stadt saß zum Beispiel eine Gruppe junger Soldaten (Frauen sind immer mit dabei!) und blickte mit uns auf den Felsendom.

Nach dem Stadtspaziergang nahmen wir die “Besteigung” des Ölbergs in Angriff, was man bei den Temperaturen tatsächlich so ausdrücken kann. Vorbei an der Davidstadt (der älteste Teil Jerusalems),

ging es hinauf auf den sogenannten “Mount of Olives”. Hier kann man von der anderen Seite auf die Altstadt blicken. Die Hänge des Berges sind geprägt von zahlreichen jüdischen Gräbern.

Während auf der einen Seite der Muezzin vom Minarett der Moschee ruft, läuten auf der Anderen die Kirchturmglocken… und zwischendrin läuft ein Rabbi… das ist wirklich sowas von unglaublich! Man kann das tatsächlich nicht oft genug erwähnen…

Bergabwärts sind wir noch am “Grabmal der Propheten” abgebogen. Wieder ein Ort, an dem sich wahrscheinlich nicht jeder Tourist hin verirrt. Dort ging es eine dunkle Treppe hinunter in eine Art Höhle. Am Ende der Treppe stand ein älterer Herr, welcher uns zwei Kerzen in die Hand drückte und kurz die 50 verschiedenen Grabmäler anhand eines Plans erklärte… dann sollten wir los laufen und er meinte nur noch “enjoy it and take your time”… ok, es gab absolut kein Licht und wir waren allein! Wie immer machten wir natürlich das was man uns sagte und liefen in die stockdunklen Tunnel an den Grabmälern vorbei…

Also… gesehen haben wir NICHTS, dafür haben wir etwas gespendet… dann hat es sich doch sogar gelohnt.

Wieder zurück in der Altstadt verbrachten wir etwas Zeit an der Klagemauer. Auch hier empfanden wir die Atmosphäre als überraschend angenehm. Nach einer kurzen Taschenkontrolle gelangt man direkt an die “West Wall”.

Unterteilt in einen Männer- und Frauenbereich konnten auch wir die 18 Meter hohe heiligen Stätte des Judentums “anfassen” und die unterschiedlichsten Arten des Betens beobachten.

Wir waren einfach nur beeindruckt. Die Wirkung aller Religionen in dieser einen Stadt ist irgendwie nicht greifbar und für Ungläubige wie uns trotzdem sehr faszinierend!

In den Gassen der Stadt erlebt man zufriedene Menschen. Jeder gestaltet seinen Teil nach seinen Vorstellungen. Muslime haben dort halbe Basare und Juden ihre Schmuckgeschäfte. Auf der einen Seite herrscht orientalischer Trubel und auf der anderen beinah konservative Ruhe… einfach unbeschreiblich!

Unsere Zeit reichte heute einfach nicht aus Jerusalem ist schlicht und einfach zu bedeutungsvoll für einen Tag!

Leider waren wir zu spät am Tempelberg (auch einer unserer Vorsätze, diesen eventuell zu meiden), sodass wir die engen Eintrittszeiten verpasst haben. ABER… das werden wir morgen früh noch einmal versuchen.

Auf dem Rückweg ins Hotel mussten wir noch einen kurzen Umweg über den stadtbekannten Mahane-Yehuda-Markt nehmen (ihr erinnert euch… große Menschenansammlungen meiden und so). Aber auch das hat sich gelohnt! Tolle Atmosphäre, tolle Menschen, tolles Essen, ein Schmelztiegel aus ALLEM!

Jetzt sind wir auf jeden Fall sehr glücklich, diese Stadt heute so erleben zu dürfen. Und falls wir es noch nicht erwähnt hatten… wirklich unbeschreiblich faszinierend!

Natürlich ist die Lage hier stets wandelbar und keineswegs berechenbar! Aber wir sind dankbar und froh hier zu sein.