Ist deine Umgebung zu stark… musst du dir irgendwann eingestehen, dass du zu schwach bist…

Ist deine Umgebung zu stark… musst du dir irgendwann eingestehen, dass du zu schwach bist…

Wir2 möchten auf unserer Reise irgendetwas Nützliches tun! Das war von Anfang an eine unserer Herzensangelegenheiten! Schon lange vor der Routenplanung haben wir beschlossen… irgendwo müssen wir anpacken und durch unsere Unterstützung vielleicht sogar etwas bewirken – ein paar winzig kleine Weltenbummler – Spuren hinterlassen.

Es heißt „Geben und Nehmen“ und nicht „Nehmen und Gehen“.

Bei der Entscheidung wo wir das versuchen möchten, mussten wir nicht lange nachdenken. Aus welchem Grund auch immer, hatte Vietnam schon gewonnen, bevor wir überhaupt in die Nähe eines Reisplans kamen! Die Faszination für dieses Land und dessen Geschichte ist so groß, dass wir gern versuchen möchten, den Menschen etwas zu geben… vielleicht ein wenig von unseren Eigenschaften, von unserem Wissen, Werten oder einfach nur Hilfe in der Küche, auf dem Hof oder Feld sein. Wir möchten erfahren, wie das Leben hier, inmitten einer kleinen nordvietnamesischen Provinz in den Bergen, tatsächlich ist. 

Um das wirklich authentisch zu fühlen, reicht es eben nicht, einfacher Tourist oder normaler Reisender zu sein! Um bei einer vietnamesischen Familie für eine gewisse Zeit zu wohnen, baten wir um Hilfe vor Ort. Wieder einmal wussten wir absolut nicht, worauf wir uns einlassen… wir glauben diesmal sogar so wenig wie nie. Das beunruhigende an solchen Situationen sind die eigenen Vorstellungen und Erwartungen (welche auf jeden Fall – das haben wir bereits gelernt – immer so niedrig wie möglich sein sollten… aber ihr wisst ja, manchmal lassen sich Gedanken und Bilder im Kopf nicht so einfach steuern). Die wichtigsten Fragen für uns waren immer: Können wir den Menschen in ihren, seit Generationen entwickelten Lebensweisen überhaupt zur Seite stehen? Wie sieht das alles vor Ort aus… Wie stellen wir es uns vor…? Und das wichtigste… passt das alles irgendwie zusammen… UND WENN NICHT… schaffen wir es, uns damit zu arrangieren?

Ehrlich gesagt, haben wir uns die die letzte Frage sehr, sehr oft gestellt! Es war tatsächlich eine Achterbahn der Gefühle! Wir haben versucht zu verstehen, zu lernen, zu akzeptieren, über gewisse Dinge hinweg zu sehen und mitzumachen. Doch selbst das „einfache, ganz normale Leben“ brachte uns schon an die ein oder andere Grenze. Geschirr zu säubern, während dir die letzten Schlachtabfälle zwischen den Zehen hängen und die Kakerlaken Zuflucht auf deiner Waschschüssel suchen, lässt das gemeine deutsche Gemüt schon kurz erstarren… und das ist nur eine der alltäglichen Situationen 🙂 Wie ihr wisst, haben wir schon einmal festgestellt, dass wir uns von der Vorstellung, wie „Alltagsleben in gewohnter Sauberkeit“ aussieht, verabschieden müssen… aber geht das über einen längeren Zeitraum, wenn man über 30 Jahre „europäisch“ gelebt hat? 

Wir2 werden es herausfinden… Unsere Geschichte über Selbstzweifel, Bewunderung und Eingeständnisse…

Aber erst einmal alles auf Anfang 🙂 🙂 🙂

Nachdem wir per Roller von unserer Gastfamilie aus der Stadt abgeholt und ins Dorf gebracht wurden, durften wir uns ein erstes Bild von dem machen, was uns erwartet. Endlich konnten alle Vorstellungen mit Farbe und Leben gefüllt werden!

Ankunftsort war ein kleiner Innenhof, umgeben von zwei Häusern, einem Schuppen, einem kleinen Mini-Supermarkt, zwei großen Wasserbecken, einem Waschbereich und der Küche… und das alles inmitten der schönsten vietnamesischen Berglandschaft, wie sie schöner wirklich nicht sein kann!

Links seht ihr den Schuppen, gerade hin das Wohnhaus, rechts die Wasserbecken

Hier der Schuppen, rechts daneben ein kleiner Supermarkt

Aufgrund der wirklich großartigen Helfer im Hintergrund wurden wir herzlich von der Bürgermeisterin der Provinz und der Familie in Empfang genommen. Sie führten uns durch das Haus, waren sichtlich froh über unsere Ankunft und zeigten uns unser kleines Stück Privatsphäre – vier Quadratmeter unter einem Moskitonetz – et voilà – unser Schlaf- und Wohnplatz 🙂

HERZLICH WILLKOMMEN heißt hier zunächst erst einmal ZUSAMMEN ESSEN. Und glaubt uns, in Vietnam wird ordentlich aufgetischt! Unzählige Gemüsearten und Fleischsorten (hier liegt übrigens jedes Einzelteil des Huhns auf dem Teller… JEDES!!!), Fisch, Reis, Suppe, einige undefinierbare schwabbelige Gegenstände, Obst… und SEHR, SEHR VIEL Reisschnaps!!! Wir dürfen erinnern – es ist 11Uhr Vormittags! Aber zumindest wußten wir danach, warum hier alle ständig, überall und immer nach Alkohol riechen! Die Bräuche hierzulande sagen, dass man bei offiziellen Anlässen mit dem Tischältesten und dem Ranghöchsten zu trinken hat, wenn er dazu aufruft… und die Bürgermeisterin hatte beide Eigenschaften inne und obendrein ordentlich Durst 🙂 So stellt man sich einander vor, bedankt sich für das gemeinsame Mahl und die Gegenwart eines jeden Einzelnen. Der Schnaps sollte immer auf ex getrunken werden, wobei es Frauen mitunter erlaubt ist, eher Stopp zu sagen. In Sachen Verhaltensweisen erwarten den Vietnam-Reisenden auf jeden Fall so einige Fettnäpfchen. Auf der einen Seite ist es unhöflich den Alkohol abzulehnen… auf der Anderen verliert man das Gesicht, wenn man betrunken ist – EIN TEUFELSKREIS 🙂

Nachdem der erste Trubel vorbei war, wir zum Mittagsschlaf verdonnert wurden und etwas zur Ruhe kamen, nahmen wir das Umfeld bewusst wahr und atmeten gaaaanz tief durch! Wir schauten uns an… und wir müssen zugeben… wir fühlten uns im ersten Moment tatsächlich etwas hilflos… wie kleine Kinder, die kein Spielzeug vorgesetzt bekamen. Was für dörfliche, vietnamesische Verhältnisse wahrscheinlich sauber und völlig normal ist, löste bei uns eine ordentliche „Entenkombi“ aus! Wir kamen mit der überzeugten Einstellung her, helfen zu wollen… nur leider stellten die hygienischen Bedingungen (was aber im ersten Moment noch nicht mal das schlimmste war) und die Sprache eine größere Hürde dar, als wir jemals gedacht hätten. Aus welchem Grund auch immer, hatten wir bereits nach wenigen Stunden ein ungutes Gefühl. Dennoch überwog die Motivation… unsere Köpfe waren voller Ideen und Tatendrang. „Lass uns die Sache anpacken!“, flüsterten wir uns leise und verhalten zu. Wir bedauern es total, in ein Land zu kommen, welches wir so sehr mögen… wo wir aber außer „Hallo“ nichts in der Landessprache sagen können. Natürlich liegt der Fehler dahingehend bei uns! …denn wir können und wollen auch keinesfalls erwarten, dass die Einheimischen Englisch oder gar Deutsch sprechen! Wo wir uns bisher noch ganz gut mit irgendwelchen Übersetzungs-Apps durchkämpfen konnten, kamen wir hier leider auch damit an unsere Grenzen. Während wir mit unserem Gastvater ein paar holprige Sätze per Handy wechseln konnten, funktionierte das mit der Dame des Hauses leider gar nicht, denn sie kann nicht lesen. Dazu kam, dass es aufgrund des schlechten Empfangs auch für die Sprachausgabe nicht reichte… RICHTIGE KACKE! Ok – eine Lösung muss her – was tun? …Vater ist meistens unterwegs, ein Kind kann noch gar nicht sprechen, das andere ist im Grundschulalter. Mit Worten kommen wir jetzt definitiv nicht mehr weiter! Wir brauchen also eine richtige MacGyver – Lösung, um die Hürden zu überspringen! Der Typ hat doch auch aus Bambusholz, einem Motor und irgendwelchen Plastikplanen eine Flugzeug gebaut! Das kann doch nicht so schwer sein 🙂

Also fingen wir an zu schauen, was unsere Gastmutter so macht… eine wirklich unangenehme Situation, wenn man jemandem wie ein Trottel hinterher rennt und eigentlich nur im Weg steht! Wir wussten weder, was sie in dem Moment von uns dachte, noch was sie überhaupt erwartete! Aber irgendwie müssen wir ja beginnen uns zu „beschnuppern“! Es dauerte nicht lange, ihre Aufgaben grob zu überschauen. Sie bestehen im Grunde darin, Nahrung zu besorgen, zu kochen, den Hof etwas in Schach zu halten und die Kinder zu versorgen. Na gut – verstanden – nächste Überlegung… Was können wir davon vielleicht übernehmen? Eine Hälfte von uns ist ja bekanntlich „Kneipenkind“ 🙂 – Küchenarbeit – gar kein Problem! …wir wissen genau, dass unsere Mütter gerade sehr über uns lachen! Ganz liebe Grüße an dieser Stelle 🙂 Nur leider ist eine vietnamesische Küche… wie sollen wir sagen… sehr speziell! Eine Feuerstelle, ein Hahn mit fließend Wasser und ein Schlachtplatz! Dahinter die Schweine-, Hühner- und Entenställe, sowie der Fischteich – frischer geht’s sozusagen nicht. Wird nur etwas kompliziert, hier das Können aus der heimischen Küche irgendwie anzuwenden! Eine Käseplatte, Chili con Carne oder einen Mett-Igel könnten wir ja sofort zaubern… aber Fische ausnehmen, Hühner rupfen und Gemüse ernten, von welchem wir nicht mal wissen, dass es überhaupt welches ist… wird leider ein bisschen schwierig für uns!

Die Küche

Der Schlachtplatz hinter der Küche

Die Schweine- und Entenställe

Es lacht doch… oder???

Da unten links ist der Hühnerstall

Dennoch gaben wir unser Bestes! Eine spülte, die Andere schälte Gemüse, fegte den Hof und versuchte durch Einsammeln von Plastikmüll irgendwie an das Bewusstsein der Einheimischen zu appellieren. Trotz der Hilfe der Kinder, die im Grunde wissen, dass all’ das nicht in die Wiese gehört (was in dem Moment wirklich ein kleines Erfolgserlebnis war), landete das Bonbon-Papier wenige Minuten später wieder am Straßenrand… Wir halfen Holz zu stapeln, Fische zu fangen und Kräuter zu sammeln. Unsere Gastmutti nahm uns sogar mit hoch hinaus in die Berge zum Tee pflücken, welchen wir im Anschluss noch in einer Art großen Trommel über dem Feuer trockneten. Es sind wirklich richtig faszinierende Bilder für uns… wie hier alles so „ursprünglich“ funktioniert! Erlebnisse, die wir so schnell nicht vergessen und die uns mit Sicherheit sehr nachhaltig prägen…

In einer Art Trommel wird der gepflückte Tee über dem Feuer gedreht und somit getrocknet

So nach und nach verstanden wir, wie das Leben hier funktioniert. Die Familie führt eine Art kleines Restaurant und bietet über ortsansässige Touranbieter Schlafplätze an. Hier halten viele vorbeifahrende Touristen (meist Vietnamesen oder Europäer, die mit Vietnamesen unterwegs sind) zum Mittag und verweilen danach noch für ein Stündchen Mittagsschlaf. Die mehr oder weniger guten Straßen und Wege der Ha Giang Provinz sind beliebt für Roller-Touren und gelten mitunter als eine der schönsten Panoramastrecken Vietnams. Ein Engländer sah uns zum Beispiel beim Spülen des Geschirrs, traute seinen Augen kaum, sprach uns seinen größten Respekt aus und hatte genau das richtige Wort für unser Dasein hier oben: HARDCORE – HOMESTAY !!!

Leider traf es uns genauso „hardcore“ in der dritten Nacht! Habt ihr schon einmal von Montezumas Rache gehört? (Montezuma oder auch Moctezuma war ein Aztekenkönig, dessen Untertanen durch eingeschleppte Krankheiten zu Haufe starben. Bei dessen Tod im Jahre 1520 sprach er infolgedessen einen Fluch über die Pocken- und Masern-einschleppenden Spanier, dessen Auswirkung eine böse Darminfektion war, aus) Jetzt kam die richtige Keule und die Verdauung geriet ordentlich durcheinander! Ihr wisst, was das bedeutet! – wieder einer der Zeitpunkte, wo wir euch die Details lieber ersparen 🙂 Man sagt, es erwischt jeden dritten Fernreisenden! Goldene Regel: „Cook it, boil it, peel it or forget it“ (koch es, brat‘ es, schäl‘ es oder vergiss es) – das geht sicher eine Weile lang gut, aber dass es uns irgendwann treffen wird, besonders in einer so ursprünglichen Umgebung… war ja fast klar! Doch das sollte noch nicht reichen. Denn dazu kam in der folgenden Nacht noch Schüttelfrost, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen! Ganz großes Kino! Diese Rache hat es wahrlich in sich! 

Das Leben ist ein ständiges Geben und Nehmen. Mal übernimmt man sich, mal übergibt man sich…

Unsere Gasteltern versuchten alles, um uns irgendwie zu helfen. Sie holten heilende Wurzeln, machten (trotz der Appetitlosigkeit) mehrfach am Tag Essen, kauften Medikamente und kochten Magentee.

Sie meinen es wirklich gut… aber wie soll man davon gesund werden?

Einen Abend nahmen sie uns, als Zeichen der Gastfreundschaft, sogar mit zu den Nachbarn zum gemeinsamen Reisschnaps trinken und Maden Essen (ja richtig gelesen – die kleinen weißen Tierchen werden hier abends genüsslich verzehrt). Sie waren so herzlich und liebevoll, dass es uns richtiggehend das Herz zerriss, weil wir nicht viel davon zurück geben konnten! Wir haben wirklich lange hin und her überlegt, haben pro und contra abgewogen, haben an uns gezweifelt, haben uns Vorwürfe gemacht, die ein oder andere Träne vergossen… und mussten uns letztendlich eingestehen, dass es an diesem Punkt für uns erst einmal nicht weitergeht. Die Weltenbummler-Spuren, die wir hinterlassen wollten, fanden irgendwie keinen Boden, auf welchem sie auch nur annähernd hätten gelesen werden können… Uns fehlte einfach die Kraft für tiefere Abdrücke! Wir mussten akzeptieren, dass wir für diese Welt, in diesem Moment einfach zu schwach waren! Wer uns kennt, weiß wie schwer uns beiden ein solcher Schritt fällt… 

„Wir müssen Enttäuschungen hinnehmen, aber wir dürfen niemals die Hoffnung aufgeben!“

Unser Weg führte also frühzeitig, zum auskurieren und gesund werden, zurück in die Stadt. Jetzt gilt es wieder zu Kräften zu kommen und ordentlich, mithilfe ärztlicher Betreuung abzuklären, was wir uns eingefangen haben. Auch hier haben wir jegliche Unterstützung und fühlen uns gut aufgehoben! Ihr werdet bald wieder von uns hören…

Die Reisterrassen und das GANZ NORMALE LEBEN

Die Reisterrassen und das GANZ NORMALE LEBEN

Wenn wir eine so wunderschöne Landschaft bereisen, sehen wir natürlich an erster Stelle die tollen Postkarten-Motive… Sicherlich ist das auch für uns das ausschlaggebende Kriterium, warum wir genau dieses Ziel gewählt haben – Berge voller Reisterrassen schimmern im Licht der untergehenden Sonne. Mit den schönsten Bildern, die das Internet hergibt, und den daraus resultierenden Erwartungen kommen die Menschen an diesen Ort. Ein Weltkulturerbe, welches zu den Top-Sehenswürdigkeiten des Landes gehört! Da muss doch alles wundervoll perfekt sein…oder?

An den Hauptverkehrsrouten werden extra Aussichtsplattformen für Touristen gebaut… aus dem Bus herausfallen, drei Schritte gehen, schnell das Panorama einfangen und auf bequeme Art und Weise zum nächsten Highlight weiterreisen. Doch hat man das Land und die Leute dann wirklich gesehen? …nur weil man das perfekte Foto gemacht hat? Haben sich die Besucher auch nur ansatzweise einmal „mit offenen Augen“ um 360 Grad gedreht?

Wir möchten uns gern etwas mehr Zeit nehmen, den Rundum-Blick wagen und versuchen ein wenig hinter die Kulissen zu schauen. Was bedeutet es eigentlich hier zu leben? Wie kommt so eine Landschaft zustande und wer bewirtschaftet das alles? Wir nehmen euch einfach einmal mit an die Stelle, wo auch für uns „das Abenteuer Reisterrasse“ begann…

Dass die Dekadenz, die wir uns gönnen, absolut nicht hierher passt, wird uns schnell bewusst! Einerseits genießen wir die Zeit in dieser wundervollen Umgebung, andererseits fragen wir uns, wieviel Schaden dafür in Kauf genommen werden musste oder wieviel einheimisches „Leben“ für die Touristen weichen musste. Unsere Gedanken kreisen… Ist es das wirklich alles wert? Geht es den Menschen gut hier? Sind sie glücklich und zufrieden mit dem was sie haben? Wissen die Menschen, dass sie inmitten einer der schönsten Regionen der Welt leben…? Ist Geld hier überhaupt wichtig?

„Was ist Reichtum? Für jemanden ist ein altes Hemd schon Reichtum. Ein anderer ist mit zehn Millionen arm!“ (Franz Kafka)

Wir befinden uns in QUANFUZHUANGCUN – bitte drei Mal aussprechen 🙂 Das ist ein winzig kleiner Ort in den Bergen Südchinas. Um hier her zu kommen, sind wir von der nächst größeren, gut an das Verkehrsnetz angebundenen Stadt, etwa zwei Stunden mit dem Bus gefahren… wovon der letzte Teil circa 300 Serpentinen bergaufwärts beinhaltete… schon einmal nichts für schwache Mägen. Die Straßen sind eng, links die Schlucht, rechts die meterhohe Steinwand, manchmal liegen noch die heruntergefallenen Brocken der Felswände herum… aber die Busfahrer überholen fröhlich hupend alles was sich hier bewegt, herumliegt oder steht. Nach dieser Odyssee erreichen wir irgendwann dieses Hinweisschild:

„THE TWELVE MANOR * TERRACES“ – das ist zumindest der Name unseres gebuchten Hotels… scheint ja so falsch nicht zu sein! Na dann… Rucksäcke auf und los geht’s! Dem Pfeil nach unten zu folgen, kann jetzt nicht so schwer sein… aber wo bitte soll hier ein Hotel sein…?! Vielleicht wurde das Schild verdreht und wir müssen in die andere Richtung? …ein schlechter Scherz der Dorfjugend…? Und während eine von uns schon wieder „Entführungs-Szenarien“ im Kopf durchspielt, läuft die Andere (wie immer) unbeschwert drauf los 🙂

Der Blick nach links zeigt dieses Bild

Zwischendrin begegnen uns noch die Steckdosen hier 🙂

Beim Blick nach rechts… der Innenhof eines Hauses

Und dann… links unten, hinter der letzten Ecke… kommt dieser unscheinbare, kleine Eingang zum Vorschein:

Im ersten Moment sind wir völlig perplex und müssen tatsächlich zweimal hinschauen und dreimal unsere Augen reiben. Das ist so surreal und kontrovers… Wer zum Teufel hat dieses Hotel hierher gebaut??? Inmitten der „einfachen“ Wohnhäuser der Einheimischen steht dieses Paradies… diese Oase in der Wüste! Schon beim Betreten der Lobby, tauchen wir in eine völlig andere Welt ein.

Vor der Tür leben die Menschen in für uns fast „unzumutbaren Zuständen“ und nur einen einzigen Schritt weiter, nur eine Türschwelle entfernt, öffnet sich ein Luxuspalast für Touristen! Wir haben schon oft Gegensätze aufeinanderprallen sehen… aber das müssen auch wir erst einmal verarbeiten! Natürlich lassen wir uns schnell von der Schönheit verzaubern… das ist wahrscheinlich menschlich… und auch ein Stück weit westlich, denn das trifft genau unseren Geschmack!!! Und beim Blick in unser Zimmer (wofür man uns sogar noch ein Upgrade gegeben hat!) fehlen uns einfach die Worte! Der absolute Wahnsinn!!!

Versteht ihr damit ein klein wenig, was wir meinen? Ist das nicht alles total verrückt? Wie die Menschen leben… aber vor allem wie wir (aus unserem behüteten Deutschland) hier einfach so reinstolpern und meinen, wir könnten nur ansatzweise verstehen, was es überhaupt bedeutet hier her zu gehören?! Für uns scheint das alles chaotisch, dreckig und verarmt. Wir wissen nicht, wie die Einheimischen sich hier fühlen und trösten uns irgendwie mit dem Gedanken „Sie kennen es wahrscheinlich nicht anders, wurden hier geboren und wachsen seit Jahrhunderten so auf. Es ist das ganz normale Leben in dieser Region!“ Ob das wirklich so ist, werden wir wohl leider nie erfahren…

Was wir aber deutlich spüren… die Menschen hier begegnen uns mit einem Lächeln. Und das ist einfach toll! Wir möchten, „trotz unseres vermeintlichen Lebens in der Oase, ein Stück von der Wüste kennenlernen“. Wir wandern durch die Reisfelder und die Dörfer, schauen in die Dreckecken und versuchen zu verstehen, wie hier gelebt wird. Es ist nicht unsere geordnete Welt, wie wir sie kennen… aber das ist auch völlig Okay so! Hier stellt man sich zum Beispiel einfach an die Straße, wenn man irgendwo hinfahren möchte und wird IMMER von irgendwem für einen schmalen Taler mitgenommen… weil es normal so ist!!! Wir müssen uns endlich von dem Gedanken lösen, dass nur das Leben, wie wir es kennen, gut sein kann! Die Menschen scheinen glücklich zu sein und akzeptieren die wenigen „Fremden“, die sich in die Hinterhöfe verirren. Sie sind sogar sehr stolz auf all‘ das, was sie geschaffen haben… mit Recht! Die Zufriedenheit der Kinder ist durch deren Lächeln unbestritten… wer hat sich als Kind nicht gewünscht, den ganzen Tag draußen im Grünen mit allen anderen aus dem Dorf unbekümmert zu spielen? …ein bisschen Matsch hier, ein kleines Hängebauchschwein da… also das wäre unsere Welt gewesen! (also mit „unsere“ meinen wir die Generation vor dem Zeitalter Computer und Smartphone) Die kleinen Racker schreien uns jedesmal ein überdrehtes „hello“ entgegen und freuen sich, wenn wir zurück winken, stehen bleiben und vielleicht sogar eine kleine Süßigkeit dabei haben…

Selbst der wohl älteste, und vom Leben auf den Feldern gezeichnete, Reisbauer hat ein kleines Schmunzeln für uns übrig! Nur durch die harte Arbeit und die Genügsamkeit dieser Menschen können wir so wundervolle Landschaften bestaunen, wie wir sie hier vorfinden!

Doch wie funktioniert das eigentlich mit diesen Reisterrassen?

Fest steht auf jeden Fall, dass es eine enorme Kunst ist, diese Art des Ackerbaus zu erschaffen und zu betreiben. All‘ diese Terrassen wurden von Hand angelegt… es gibt hier keine großen Bagger oder Traktoren, welche einfach ein paar Löcher graben und Erde aufschütten. Die Menschen hier bedienen sich maximal der Hilfe von Wasserbüffeln, die beim Pflügen helfen. Am Anfang jedes Prozesses werden die Setzlinge, bestehend aus den besten Reiskörnern der Vorrennte, gezüchtet. Das geschieht in einem speziellen Saatbeet und ist meist Aufgabe der Frauen, während die Männer die Felder vorbereiten. Sind die Nassfelder bereit und die Jungpflanzen gereift, werden diese per Hand, jede Pflanze einzeln, in die gefluteten Reisfelder umgesetzt. Jetzt kommen die ausgeklügelten Systeme der Wasserbewirtschaftung zum tragen. Das ständig zu- und abgeführte Regen- oder Flusswasser muss in der richtigen Menge und Fließgeschwindigkeit dosiert werden. Nur so können die Pflanzen optimal wachsen. Zur Vorbereitung für die Ernte werden die Felder nach etwa einem halben Jahr trocken gelegt. Im Anschluss können die Pflanzen per Hand mit einer Art Sichel geerntet werden. Bei einem jährlichen Pro-Kopf-Verzehr von etwa 90 Kilogramm Reis (1,4 Milliarden Einwohner insgesamt!!!), kann man sich ausmalen, wie hier geschuftet wird!

Beim Anblick dieser Bilder sind wir dankbar, welch wunderbare Welt uns hier gezeigt wurde… Die wohl berühmtesten Landschaftsbilder im Reich der Mitte haben uns komplett in ihren Bann gezogen! Mit einer Gesamtfläche von ungefähr 130 Quadratkilometern auf einer Höhe von bis zu 2000 Metern hat die ethnische Minderheit der Hani (eine offiziell anerkannte Minderheit der Volksrepublik China) in jahrhundertelanger Arbeit etwas wirklich Einzigartiges geschaffen!

Voller Begeisterung für dieses Land geht es für uns jedoch nach 13 wundervollen Tagen weitere 190 Kilometer (Umrechnungskurs in chinesische Busfahrstunden gleich FÜNF!) Richtung Süden… nach VIETNAM! Noch voller unglaublich toller Erinnerungen freuen wir uns jetzt auf das nächste Abenteuer und das vierte Land auf der Reise unseres Lebens. Auch hier wartet ab morgen ein GANZ BESONDERES ERLEBNIS auf uns…

Entspannen im Süden Chinas

Entspannen im Süden Chinas

„Urlaub vom Urlaub“ nennt man das wohl, wenn man sich ein paar Tage Ruhe vom REISEN gönnt, nicht wirklich viel unterwegs ist und einfach mehr Zeit mit Nichtstun, in Joggern rumlümmeln und der weiteren Reiseplanung verbringt. Habt ihr eigentlich schon einmal von der Diagnose Reise-Burnout gehört…? Ja, ihr lacht jetzt… aber das soll es tatsächlich geben! Zu viel unterwegs, zu viel Stress, zu viele Eindrücke, zu viele Erlebnisse… irgendwann kann man das alles einfach nicht mehr sehen, nicht mehr verarbeiten und hat, ganz simpel gesagt, keinen Bock mehr! Das wollen wir natürlich auf keinen Fall riskieren! 

Weitere Reiseplanung im mobilen Außenbüro 🙂

Unser kleines Gästehaus in Shilin war die perfekte Entscheidung und wie gemacht zum Ausruhen. Weit weg vom Trubel… nur Wir2 und unsere „Ersatzmutti“ 🙂 Jeden Morgen… irgendwann nach dem Ausschlafen und dem zweiten Kaffee klopfte die kleine chinesische Dame behutsam an unsere Zimmertür… der Frühstückstisch war nahezu perfekt gedeckt und unser Tag hätte nicht besser beginnen können. Sie überschüttete uns mit Gastfreundschaft, wollte uns am liebsten jede Ecke ihrer Gegend zeigen und alles dazu erzählen. Zugegeben, es wurde das ein oder andere Mal etwas anstrengend, aber sie machte das auf so eine herzliche Art und Weise, dass selbst wir, als echte Gesprächsmuffel (mit der Einstellung wir können Menschen nicht leiden, Steine sind aber ganz ok) nichts dagegen tun konnten und vor allem nicht wollten.

Das ist Sie, unsere kleine Mingh 🙂

Ihr könnt euch vielleicht ansatzweise vorstellen wie unsere Gespräche mit dem Google-Übersetzer verliefen! Bis der wirkliche Sinn eines Satzes mühevoll und mit viel Phantasie zusammen gepuzzelt war, vergingen oft Minuten. Und dabei klärten wir banale Dinge wie Frühstückszeiten und Busverbindungen! …wir sind heute noch dankbar, dass sie nicht politisch interessiert war 🙂 Sie sprach Wort für Wort mit Millimeterabstand zum Mikrofon in ihr Telefon… und genau das verlangte sie im Anschluss auch von uns!…also hatten wir ihr Handy zum antworten fast zwischen den Zähnen klemmen! Scheinbar war sie der Annahme, dass die Spracherkennung so besser funktioniert 🙂 Ihre Lieblingsantwort, nachdem alle Themen besprochen waren, wir freundlich lächelten, „Daumen hoch“ zeigten und sie all‘ das mitgeteilt hatte, was ihr auf dem Herzen lag, war: „aaahh ok ok ok ok ok ok ok ok ok ok ok“ …und sie grinste über beide Ohren 🙂

Vielleicht dachte sie auch jedes Mal… „ Ohje, sind die Deutschen dämlich… und so zahm! Die machen alles was ich will! Ich sage ihnen „fahrt da hin“ – die fahren dahin, ich sage ihnen „nehmt den Bus“ – die nehmen den Bus, ich sage ihnen „geht dort essen“ – die trotten treudoof hin und gehen dort essen!“ JA! …aber in einem Land, in welchem man kein einziges Wort lesen sowie verstehen kann, verlässt man sich einfach darauf und ist total dankbar dafür! Wir können den Menschen leider nicht in ihrer Sprache entgegenkommen, aber sie tun alles dafür, auf andere Art und Weise mit uns zu kommunizieren. Genau diese Situationen machen das reisen besonders. Man ist schlichtweg auf die Hilfe der Einheimischen angewiesen. Und sie wollen definitiv helfen! (also wir wüßten nicht, ob ein Chinese in Deutschland eine ähnliche Gastfreundschaft erfahren würde… wohl eher nicht!) Und selbst wenn wir an irgendeiner verlassenen Haltestelle stehen… irgendjemand erkennt unsere Situation und setzt uns in den richtigen Bus! Es hat bisher alles super funktioniert und das empfohlene Essen war übrigens großartig!

„Entspannung bedeutet, sich auf etwas anderes einlassen zu können.“ (F. Berzbach)

So vergingen weitere vier Tage unserer Reise. Wir besuchten den nahegelegenen Steinwald während eines gemütlichen Spazierganges – unsere Gastmutti dazu in ihrer herrlichen Art: „aaah ok ok ok ok ok… yu go to sto fores 🙂 Der „Stone-Forest“ ist hier die Attraktion! Ein wirklich wunderschön angelegter Park rund um die vor Millionen von Jahren, im Ozean entstanden Karstfelsen. 

Einen der Vormittage verbrachten wir in einer der größten Höhle der Region, welche ebenfalls Anziehungspunkt für viele chinesische Touristen ist. Da wir hier einen eher ungünstigen Zeitpunkt erwischten, hatten wir das Vergnügen, durch „in Mikrofone schreiende Chans“ (vielleicht könnt ihr euch an den Namen erinnern) wieder einmal wie Tiere getrieben zu werden. Man muss dazu gar keine Tour buchen! Die chinesische Reisegruppe kesselt dich einfach ein und reißt dich mit! Du verstehst dann auch dein eigenes Wort nicht mehr! Das ist unglaublich, die schreien so wild durcheinander und steuern filmend mit dem Handy in der Hand durch die Gegend, dass die dich überhaupt nicht wahrnehmen! Einziges Rezept: Hände ganz fest zusammen halten und dem Strudel irgendwie entfliehen… aber sie sind wie Magneten und heften sich immer wieder an dich ran 🙂 Wahrscheinlich sind wir jetzt auf ungefähr 500 chinesischen Selfies – also zumindest bis zum Hals, denn bei der durchschnittlichen Körpergröße von 1,40 Meter (jetzt soll nochmal einer sagen, dass eine von uns klein ist!) könnte es sein, dass der Arm nicht höher reichte 🙂

Nach vier Tagen ging unsere Tour weiter Richtung Süden. Es soll noch ländlicher und noch ursprünglicher werden… Wir möchten zu den, als Weltkulturerbe gekrönten, Reisterrassen von Yuanyang, 300 weitere Kilometer landeinwärts. Gastmutti sagte: „nehmt erst meinen privaten Fahrer, dann den Bus, steigt dann um in einen anderen Bus und dann wieder in das Taxi“ …Na klar machen wir das genauso so wie sie es sagt! Und das ist auch gut so! Es gibt sowieso keine andere Option! Also ziehen wir los… mit ihrer Erklärung, einer groben Reiseroute im Kopf und einem kleinen handschriftlichen Zettel voller chinesischer Zeichen, welchen wir den Bus- und Taxifahrern zeigen sollen, wenn wir nicht weiterkommen.

Ist doch logisch oder?!

Ihr glaubt nicht, was das für ein Erlebnis war und wie viele Menschen uns unterstützt haben! Und von all’ diesen Personen hat nicht eine ein Wort Englisch oder gar Deutsch gesprochen! GOTT SEGNE DAS SMARTPHONE! Wir sind sowas von überrascht von diesem Land… und wie man uns hier begegnet! Damit hätten wir niemals gerechnet! Die Taxifahrer halfen uns beim Ticketkauf für den Bus, die Busfahrer zeigten uns wo wir aussteigen müssen, brachten uns zum nächsten Ort, engagierten dort weitere Leute, welche uns die nächste Fahrkarte in die Hand drückten und uns wieder in den Bus setzten… bis wir auf den letzten zehn Kilometern kurzerhand zu einer Familie in ein Privatauto gesteckt wurden, weil die zufällig in unsere Richtung mussten! Natürlich quetschten wir uns auch hier hinten rein (wir machen schließlich, was man uns sagt!), obwohl nicht wirklich Platz war…

Aber das ist sowas von egal, denn das ist völlig normal hier und die Menschen kümmern sich um uns! …bis wir nach ACHT Stunden tatsächlich vor unserem Hotel standen! Richtig gelesen… ACHT volle Stunden für 300 Kilometer – aber damit muss man hierzulande rechnen, die Straßen sind marode, die Busfahrer halten wie sie lustig sind und wenn noch zehn Leute irgendwo im Nirgendwo stehen, werden die auch noch eingeladen. Aber man kommt IMMER irgendwann an! Und das diesmal inmitten einer der schönsten Reisterrassen – Landschaften Chinas, irgendwo im südchinesischen Bergland… EINFACH TRAUMHAFT

Unser Motto übrigens… einmal im Monat gönnen wir uns etwas richtig tolles! Diesen „Gutschein“ lösen wir hier und jetzt ein! Das Hotel ist der Hammer! Wir fallen sozusagen schon beim Aufwachen in die Reisterrassen… einfach unbeschreiblich schön!

SO KÖSTLICH KANN DEKADENZ SEIN…

Die Chinesen, ihre Hauptstadt und die „Große Mauer“

Die Chinesen, ihre Hauptstadt und die „Große Mauer“

Irgendwann musste der Tag ja kommen! Der Tag… an dem wir uns mit sehr vielen Touristen aus aller Herren Länder in einen Bus quetschen und eine schöne Ausfahrt machen 🙂 Leider ist das die schnellste und effektivste Variante, den Teil der Chinesischen Mauer zu sehen, der sich lohnt… und an welchem man sich nicht komplett tot tritt! Unser Ziel: Mutianyu – 70 Kilometer nördlich von Peking:

Unsere kleine „Rheuma-Decken-Verkaufsfahrt“ begann um 6:30 Uhr mit der Abholung vom Hotel. Bei der Buchung versprach man uns im Übrigen eine Tour mit einem MINI-Bus (nur so… als kleine Hintergrundinformation)! Als erstes wurden wir zu einer Art Busshuttle gebracht. So sammelten die Agenturen ihre Kunden an einem großen Platz, wo dann alles und jeder, je nach Art des Ausflugs, noch einmal neu geordnet wird. Dort angekommen, kam eine hektischer, kleiner, durch ein Mikrofon grölender Chinese auf uns zugerannt. Er sagte, dass er Chan heißt und für heute unser Guide ist (Chan, I am Chan, please remember my face and my name, Chan, I am Chan! Jaaaaaa – ist gut… beruhig dich! …dachten wir nur und waren schon genervt, bevor es überhaupt losging). Danach schrie er uns ungefähr fünf mal entgegen „Please follow me, please follow me, follow me…“ So, dass es auch der letzte Depp verstanden hatte. Dazu muss man erwähnen, dass Chan alles was er sagte, wirklich ALLES, fünf mal in Englisch und gefühlt (von der Länge der Monologe) 15 Mal auf Chinesisch erzählte. Wie die Herdentiere rennen unsere asiatischen Freunde dem Guide – der übrigens Chan heißt 🙂 hinterher… ohne Rücksicht auf Verluste! So hilfsbereit der Großteil der Menschen hier ist… aber in diesen Situationen drehen sie alle durch! Die überrennen dich einfach, ohne Mist! Es ist hier tatsächlich ratsam aus dem Weg zu gehen, denn sie haben nur ein einziges Ziel im Auge… schnellstmöglich das machen was der „Führer“ sagt! 

Irgendwann hatten alle ihren Platz im Bus gefunden (komisch, auch ohne zu rennen, konnte jeder mitfahren!) Unser „Minibus“ hatte übrigens circa 50 Plätze! Um uns herum saßen ein paar Australier, Neuseeländer, Brasilianer, Spanier und Chinesen, sehr viele Chinesen! Irgendwie sind alle Touristen angenehme Kaffeefahrt-Begleiter AUSSER… wer hätte es gedacht!!! …der ein oder andere Chinese! Grundsätzlich sind das auch entspannte Genossen… ABER!!! Es gibt EINE GANZ SPEZIELLE EIGENSCHAFT dieser lieben, netten Mitbürger, an welche wir uns wohl NIEMALS, wirklich NIE gewöhnen werden und eigentlich auch nicht wollen! Denn das ist dieses ständige, entschuldigt diesen Ausdruck, RUMGEROTZE! Dafür gibt es leider kein schöneres Wort, es ist einfach zu ekelhaft. Wo sie stehen oder gehen (es macht auch keinen Unterschied ob Mann oder Frau, jung oder alt) wird das Zeug von ganz tief unten hoch geholt und raus gerotzt. Sorry, aber genau diese Wortwahl trifft es am besten! Die machen auch im Bus nicht Halt! Nein!!! …da wird eben in die Tüte geeumelt! Jedes verdammte, einzelne Mal stellen sich all‘ unsere Haare am kompletten Körper auf und ein kalter Schauer durchfährt uns von oben bis unten. Das geht echt überhaupt nicht… PFUI!

Jedenfalls haben wir die Busfahrt mit dieser Geräuschkulisse, gepaart mit Chan’s Ansagen in Überlänge und Megafon-Lautstärke, ganz gut überstanden 🙂 Gegen 9:30 Uhr setzte man uns an dem kleinen Abschnitt der Chinesischen Mauer nördlich von Peking ab. Nachdem weitere fünf Mal erklärt wurde (übrigens von Chan, das ist unser Guide!), wann wir wo zum Essen sein sollen, lösten wir uns von der Masse und begannen unser kleines Fitness-Programm. Eine von uns vornweg, die Andere fluchend und schnaufend die 400 Stufen hinauf zur Mauer hinterher 🙂 

Mit der Seilbahn fahren kann ja jeder! Irgendwie müssen wir uns schließlich von dem Rest abheben… und der Überzeugung waren wir übrigens BEIDE! 🙂 Chan sagte uns: „Ihr könnt nicht laufen, das schafft ihr in der Zeit nicht bis Turm 20… aber dort ist die schönste Aussicht! Ich empfehle euch auf jeden Fall die Seilbahn.“ (…jaja, kannst du jetzt bitte einfach ruhig sein, auch wenn du der Guide bist… wir sind schon groß und können noch immer selbst entscheiden!). Und wir haben jeden einzelnen Abschnitt geschafft… zu Fuß!!! Wir waren ganz oben, wir waren richtig fertig… aber wir waren so stolz! Hier hat sich echt jeder einzelne Schritt und der bitter-böse Waden-Muskelkater, den wir heute noch spüren, doppelt und dreifach gelohnt 🙂

 

Das ist so beeindruckend! Die Chinesische Mauer… oder „The Great Wall“… ein Bauwerk der Extraklasse! Doch was macht „eine Mauer“ so besonders? Für uns ist es die Geschichte, die beachtlichste menschliche Leistung aller Zeiten, welche auch die meisten Opfer forderte, die Entstehung, die Kulisse, das Gefühl darauf zu stehen und die Größe! Lange Zeit gab es keine genaue Antwort darauf, doch nach neuesten Erkenntnissen soll sie über 20.000 Kilometer lang gewesen sein und gilt damit als das größte Bauwerk der Welt!!! Über die Sichtbarkeit aus dem Weltraum lässt sich zwar streiten (das behaupten nur die Chinesen, wurde aber bisher nie wirklich bestätigt), dennoch ist es für uns einfach unbeschreiblich! Die Mauer gliedert sich in viele verschiedene, zeitlich und räumlich versetzte Teilabschnitte aus mehreren Epochen und diente einst der Abwehr von feindlichen Nomadenvölkern und anderen Eindringlingen. Zwischen den Mauerabschnitten befinden sich Türme, auf welchen sich damals die Wachmänner durch Rauchzeichen am Tag oder Fackeln bei Nacht Gefahren in einer Art Kettenreaktion symbolisierten.

Mit diesem Bildern und Eindrücken können Wir2 heute glücklich und zufrieden behaupten: „Auch ein typischer Touristen-Ausflug kann sich richtig lohnen!“ 🙂 Für uns gehört die Chinesische Mauer definitiv in die Kategorie „MUSS man einmal im Leben gesehen haben!“

REISEN – Erst macht es sprachlos, und dann verwandelt es uns in Geschichtenerzähler.

Der letzte Tag in der chinesischen Hauptstadt hielt ebenfalls noch eine kleine Überraschung für uns bereit. Schon mit dem Aufziehen der Vorhänge nach dem Aufwachen und noch im Rausch des ersten Kaffeedufts merkten wir, dass etwas „anders“ ist. Die Sonne schien uns mitten ins Gesicht! …das mag sich jetzt banal anhören, aber wir blickten tatsächlich in einen strahlend blauen Himmel! Das ist hier keineswegs selbstverständlich! Der sonst so grau-gelbe, durch den Smog verfärbte Himmel erstrahlte in ganz neuem Glanz! Echt verrückt… von einen auf den anderen Tag ist diese riesige Dunstglocke einfach verschwunden. Der Blick über die Stadt ist großartig. Besser kann die moderne Welt nicht auf das Traditionelle treffen!

Selbst der Schleier über der Verbotenen Stadt ist verschwunden, wodurch sie ihr volles Ausmaß zeigen kann! Mit einer Fläche von 720.000 Quadratmetern und einer täglichen Besucherzahl von 80.000 Menschen (und das wurde mittlerweile schon darauf begrenzt), ist sie neben der Chinesischen Mauer die Hauptattraktion! In den 890 Palästen im Zentrum Pekings lebten bis zur Revolution im Jahr 1911 ausschließlich chinesische Kaiser. Da der normalen Bevölkerung der Zutritt bis dahin nicht gewährt wurde, entstand der heutige Name „Verbotene Stadt“.

Neben der beeindruckenden Architektur Pekings, gibt es auch den ein oder anderen Festschmaus für den europäischen Gaumen! Was die kulinarischen Highlights der Chinesen angeht, sind wir allerdings etwas vorsichtig. Auch wenn wir sonst wirklich vieles probieren, halten wir uns auf den hiesigen Straßenmärkten eher zurück und schauen uns das Spektakel einfach nur an. Das Problem ist… man weiß hier überhaupt nicht, was man bekommt! Einige kauen hier an riesigen Haxen herum (könnte auch gut ein Oberschenkel-Knochen sein), andere haben ein ganzes Huhn mit ALLEN Extremitäten am Spieß in der Hand… oder besser noch… lebende, zappelnde Skorpione! Und für diesen „Griff in die Pralinenschachtel“ sind wir im Moment noch nicht bereit 🙂 Immerhin hast du hier schneller „Nachbars Lumpi“ auf dem Teller als dir lieb ist…

Wir entschieden uns dann doch eher für „bekanntere Gerichte“ wie die gute Peking-Ente… also wenn wir die hier nicht essen… wo bitte sonst? …und die ist hier echt richtig, richtig mega-lecker!

Mit so vielen unglaublich tollen Eindrücken aus der Hauptstadt haben wir diese mittlerweile hinter uns gelassen und sind nach Kunming, im Süden des Landes, geflogen. Endlich raus aus dem Großstadt-Trubel, rein in eine der schönsten Landschaften Chinas…

 

Wir sind in einem kleinen Homestay, ungefähr 90 Minuten entfernt von der nächsten größeren Stadt, untergekommen. Die Straßen sind leer und es ist NICHTS los! Einfach herrlich… Eine kleine, niedliche chinesische Mutti kümmert sich mit sehr viel Liebe um unser Wohl…

Die Kommunikation mit Händen, Füßen und dem bewährten Google-Übersetzer funktioniert super. Unsere süße chinesische Mutti schickt uns sogar Sprachnachrichten über das hierzulande genutzte „WeChat“ (ähnlich wie WhatsApp) – leider hat sie noch nicht ganz verstanden, dass ihre Nachrichten nicht automatisch übersetzt werden 🙂 Ach… ist die niedlich! Auch wenn sie uns mithilfe ihres Übersetzers Fragen wie „Willst du mit mir im Wald spielen?“ stellt, wir uns den Großteil irgendwie zusammen reimen und uns oft nur fragend anschauen und lachen (zum Glück lacht sie jedes mal herzlich mit uns), bleibt hier kein Wunsch offen.

Wir fühlen uns gleich wie zu Hause… Leckere Suppe, Obst und Popcorn 🙂 Die Baby-Ginseng-Früchte sind der Wahnsinn!

Ein guter Ort zum Wohlfühlen und Entspannen…

Auf nach Peking!

Auf nach Peking!

Das große Glück, ein Vier-Bett-Abteil zu zweit nutzen zu dürfen, war uns auf dem letzten Stück „Eisenbahnromantik“ Richtung Peking leider nicht vergönnt. 

So sehr wir uns von Irkutsk nach Ulan Bator noch darüber freuten, so „hart“ traf es uns diesmal… Wir hofften irgendwie auf sympathische Backpacker oder holländische Touristen… die es in der Transsibirischen beziehungsweise Transmongolischen Eisenbahn übrigens im Überfluss gibt (wahrscheinlich ist das Geschaukel für sie wie Wohnwagen fahren) …NEIN! Unsere „Abteil-Genossen“ waren zwei mongolische Herren mit einer riesigen Tupperdose voll Brotkanten und Fleischbatzen! Erstmal schlief uns das Gesicht ein, als sie vor unserer Tür stehen blieben. Doch von der Annahme, dass das ein Versehen sei, mussten wir uns direkt verabschieden. Die Zwei saßen schneller auf ihren Betten als wir unsere mongolische Sprach-App für die Kommunikation mit der Schaffnerin „zum Tauschgesuch“ geöffnet hatten!

Das ganze gestaltete sich dann über den Tag verteilt ungefähr so…

Na gut… geben wir dem ganzen eine Chance, dachten wir. Und wir wurden wieder einmal überrascht! Außer sympathische Zurückhaltung und ein verschmitztes Lächeln kam von beiden vorerst nichts. Ok, die Zwei schnarchen, dass der Waggon wackelt… aber das ließ sich mit Ohropax ganz gut ertragen 😉 …zumal der Schlaf sowieso in weite Ferne rückte, da wir ganze sieben Stunden mit 1) aus der Mongolei ausreisen und 2) in China einreisen beschäftigt waren!!!

Davon gehörten volle fünf Stunden den Chinesen! Kaum am Grenzbahnhof angekommen, schicken uns die Zugbegleiterinnen unmissverständlich mit Handzeichen raus in die Kälte. Hier sagt dir keiner wo du hin musst, was du brauchst oder wie lange es dauert! Gerade noch so viel Zeit, dass man Schuhe, Jacke, Handy und Pass mitnehmen konnte… Wir stehen in einer Reihe auf dem Bahnsteig, warten auf die bevorstehende Kontrolle und die Polizisten marschieren in Reihe und Stechschritt mit ihren langen, dunklen Wintermänteln an uns vorbei… da kann es durchaus passieren, dass man sich an „unschöne Bilder“ aus dem Geschichtsunterricht erinnert! Irgendwie etwas beklemmend… 

Das „Tor zur Volksrepublik China“

An der „Entry Hall“ lohnte sich unsere neue deutsch-mongolische Freundschaft 🙂 Die Jungs machten das nicht zum ersten Mal, drängelten sich vor und nahmen uns direkt mit. Erstaunlicherweise traf es bei dieser Einreise NICHT die übliche Verdächtige, die normalerweise die Sonderbehandlung bekommt… sondern die, die bisher durch die Kontrollen flutschte als wäre sie Chuck Norris und besäße alle Staatsangehörigkeiten… ABER NICHT MIT DEN CHINESEN! Hier läuft alles etwas anders. Denn der kleine, zu Disziplin, Gehorsam und Genauigkeit „heran gezüchtete“ Grenzpolizist sah einfach keine Übereinstimmung in dem Foto im Pass und der Person, die vor ihm stand. Selbst nach dem dritten Anlauf und dem fünften Vergleich Foto – Gesicht, konnte er nicht verstehen, warum die Hautfarbe blasser, der Pony zur Seite geklemmt und die Haare zum Zopf gebunden sind (das passt wahrscheinlich nicht in die chinesische Maschinerie an immerzu gleich aussehenden Abbildern einer Vorlage …hat der eigentlich auch mal auf die Uhr geschaut???). Am Ende hat er sich wohl durch die Unterstützung der Kollegen doch überzeugen lassen und segnete die Einreise ab.

In der kühlen Wartehalle des Bahnhofs verbrachten wir danach noch weitere 2 1/2 Stunden! Unser Zug war die komplette Zeit einfach mal weg… mit all‘ unserem Hab und Gut! …ein bisschen wie bei David Copperfield damals 🙂 Grund dafür war allerdings die Änderung der Spurbreite chinesischer Gleise. Das heißt, dass alle Waggons ein anderes Fahrgestell bekommen oder es angepasst werden muss… und das dauert!

Tja, was macht man während langer Wartezeiten? Richtig… versuchen zu schlafen oder irgendwie sehen, Kontakt zur Außenwelt zu bekommen. Jedoch ist das in China gar nicht so einfach! Das Land sperrt sämtliche Zugänge zu sozialen Medien und westlichen „bösen Suchmaschinen“ – das heißt kein Google, kein WhatsApp, kein Facebook, kein Instagram!!! Die ziehen das tatsächlich eiskalt durch! Das ist verrückt! Dank der technikaffinen Hälfte unter uns, hatten wir vor der Einreise einen sogenannten „VPN“ heruntergeladen. In Form einer App baut man sich ein virtuelles Netzwerk über einen Server in Deutschland und umgeht somit die Zensur des chinesischen Internets… wie aus Zauberhand haben wir so Zugriff auf abgrundtief grausame Dinge wie WhatsApp und fühlen uns gleich wie Schwerverbrecher 🙂

Irgendwann nach Mitternacht tauchte unser Zug wie aus dem Nichts wieder auf und wir konnten endlich schlafen. Mit dem morgendlichen Blick aus dem Fenster realisierten wir nach und nach die Ankunft im bevölkerungsreichsten Land der Welt. Von der menschenleeren Einöde fuhren wir langsam Richtung Millionenmetropole Peking. HERZLICH WILLKOMMEN! 欢迎 – huānyíng! 

Gegen Mittag ging unsere deutsch – mongolische Freundschaft in die zweite Runde! Jetzt wurde es ernst! Die zwei Jungs zockten uns im Vier Gewinnt ab (so klappt die Völkerverständigung auch ohne Worte) und luden zum Mittag… ablehnen ist keine Option! Die halten dir ihre komische Wurst so lange unter die Nase, bis du endlich zustimmst und einfach alles ohne Gegenwehr mitisst! Dazu noch Brot und Sardellen… was für eine deftige Mahlzeit! Aber die benötigten wir auch… DENN DANN ZOGEN DIE ZWEI DIE TÜR DES ABTEILS ZU! (Wir hatten die Tür sogar nachts offen!!!) Ihr könnt euch vorstellen wer in diesem Moment schon wieder Puls von 300 und tausend Horrorszenarien im Kopf hatte! UND DIE SCHLIESSEN DIE TÜR AUCH NOCH AB! Verdammt… was passiert hier??? Jetzt kramt der Eine unter seinem Kopfkissen! Was zum Teufel macht der da? Er hat irgendetwas in der Hand… schaut nochmal, ob die Tür auch wirklich abgeschlossen ist… UND… was kommt zum Vorschein? WODKA… eine dämliche Flasche WODKA! Da hat sich der Puls ja echt gelohnt 🙂 Zumindest nehmen unsere zwei Freunde das Alkoholverbot im Zug sehr ernst! In der folgenden Stunde gab es ungefähr ein Kilo Wurst, eine Büchse Sardellen, ein Brot und eine Flasche Wodka! Uiuiuiui…was für ein Mittag!

Unsere deutsch-mongolische Freundschaft 🙂

Gegen 14:30 Uhr stolperten wir aus dem Zug… Hauptbahnhof Peking, ungefähr vergleichbar mit dem Oberen Bahnhof in Plauen 🙂 …das heißt, wir laufen erstmal gefühlte zwei Kilometer um den Bahnhof zu verlassen – so wird man auf jeden Fall auch nüchtern!

Trotz der Sprachbarrieren stellen wir schnell fest, dass die Menschen hier kommunizieren und vor allem helfen wollen. Wir sind total überrascht von der Gastfreundschaft, finden uns gleich super zurecht, sitzen in der nächsten U-Bahn und laufen zum Hotel. Der freundliche Empfang durch überaus sympathische Englischbrocken mit chinesischem Akzent bestätigt unseren ersten Eindruck… jedoch werden wir das Gefühl nicht los, dass die Weltanschauung sich etwas von unserer abhebt 🙂 🙂 🙂

Die kommenden Tage gehören den Sehenswürdigkeiten der Stadt, der Chinesischen Mauer und UNS! In erster Linie wollen wir ausschlafen, gemütlich in den Tag starten, alltägliche Dinge wie Wäsche waschen erledigen und auf keinen Fall Hektik aufkommen lassen! Denn so langsam müssen wir uns bewusst werden, dass wir eben NICHT so schnell nach Hause zurückkehren. Bisher klappt das alles ganz gut 🙂 Wir sind zufrieden mit uns und glücklich 🙂 Es gibt hier wahrscheinlich tausend schöne Dinge zu sehen und noch mehr zu erleben, aber davon lassen wir uns nicht treiben. Und wenn die Volksrepublik etwas kann… dann sehr große Denkmäler, riesengroße Plätze und megagroße historische Gebäudekomplexe bauen! Hier hat alles unvorstellbare Ausmaße. Deswegen suchen wir uns nur ein paar wenige Anlaufpunkte in der Stadt… doch schon beim Schlendern durch die Gassen entdecken wir das ein oder andere „Highlight“ – Beijing Street Style

Mit 2,72 Millionen Quadratmetern gehört zum Beispiel der Himmelstempel zu den größten Tempelanlagen und bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die Anlage ist Weltkulturerbe und diente einst den Kaisern und Priestern der Ming-Dynastie Chinas für gutes Wetter und reiche Ernten zu beten.

Ein weiteres Highlight ist der Sommerpalast, oder auch „Erholung- und Friedensgarten“, welcher zu den Höhepunkten der chinesischen Gartenkunst zählt. Mit einer Fläche von ungefähr 290 Hektar eine weiteres tagesfüllendes Programm.

Leider verdeckt der Smog die klare Sicht auf die Stadt. Der Großteil der Bauten ist in einen grau-gelben Schleier gehüllt und wir können die Silhouetten der Metropole nur erahnen.

Trotzdem besitzt Peking für uns bis jetzt eine ganz spezielle Atmosphäre – die Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Sauberkeit und das Sicherheitsgefühl überraschen uns total. In unseren Köpfen hatten wir irgendwie das Bild einer verkitschten Großstadt mit Millionen quirligen, völlig überdrehten Manga-Figuren… Da waren sie wieder, diese Vorurteile… und wieder wurden sie ausgeräumt! Hier ist alles überraschend angenehm, nicht übertrieben bunt und auch nicht übermäßig hektisch! Natürlich sind hier viele Menschen, immerhin hat Peking fast 22 Millionen Einwohner! Aber die Stadt vermittelt uns das keineswegs! Touristen sind hier auf jeden Fall herzlich Willkommen!

Morgen wartet das „Abenteuer CHINESISCHE MAUER“ auf uns. Wir sind extrem gespannt und werden uns dann bald wieder melden…